Dieses Video sorgt für den größten Skandal in der Geschichte des Skispringens.

BILD klärt auf!

In der Nacht von Freitag auf Samstag wurde das Video in Trondheim (Norwegen) auf dem Gelände, auf dem auch das Teamhotel der Skispringer liegt, aufgenommen. In dem Raum waren die Fenster mit schwarzem Tüll abgehängt.

Durch einen kleinen Schlitz wurden die Aufnahmen von außen gemacht, die am Ende bewiesen: Norwegen hat betrogen.

Hintergrund: Es ist völlig normal, dass Skisprungteams sich sogenannte „Nähzimmer“ einrichten. Bei jedem Wettkampf werden Anzüge angepasst, modifiziert. Oft bis spät in die Nacht sitzen die Material-Chefs an den Nähmaschinen und kümmern sich um das Equipment.

Doch diesmal war es eben Betrug.

Denn: Wie die Bilder und die anschließenden Kontrollen beweisen, wurden bei den norwegischen Springern die Nähte aufgetrennt, unerlaubte Stoff-Verstärkung (Spannungsbänder) eingenäht, und wieder verschlossen.

Was das bringt? Der Springer-Anzug bekommt in der Luft durch die zusätzliche Zugkraft mehr Stabilität. Heißt: Wenn der Springer in der Luft liegt, kann der Anzug für ein besseres tragendes Gefühl sorgen und bei optimaler Nutzung springt der Springer weiter.

Pikant: Der Raum, mutmaßlich eine Loge im Stadion von Rosenberg Trondheim, ist abgedunkelt. Weil die Norweger genau wussten, dass sie betrügen?

Zu sehen sind Mitglieder des norwegischen Teams, auch Trainer Magnus Brevig (41), der auf einem Stuhl sitzt und zuschaut, wie ein Anzug genäht wird. Der Trainer wurde mittlerweile suspendiert, ebenso wie Cheftechniker Adrian Livelten (30). Laut Brevig war mit Thomas Lobben (41) noch ein weiterer Trainer dabei.

Kurios: Statt den Fokus auf den Betrug zu legen, ist der Weltverband FIS wohl am meisten daran interessiert, jetzt aufzudecken, wer das Video aufgenommen hat. Es soll bereits versucht worden sein, an Bilder von auf dem Gelände rund um das Hotel und Stadion angebrachten Überwachungskameras zu kommen.

Der Schanzen-Thriller wird immer irrer!

Denn: Nicht das Video an sich ist der Skandal, sondern, dass Lug und Betrug im Skisprungzirkus Einzug gehalten haben!

Bisher hat sich die FIS nicht offiziell geäußert. Doch die Zeit drängt. Bereits am Donnerstag startet die Raw Air. Das ist die sogenannte norwegische Vierschanzentournee. In diesem Jahr wird aber nur in Oslo und der Skiflugschanze in Vikersund gesprungen. Die Raw Air gilt als die selbsternannte härteste Skisprung-Serie der Welt, auch die Sprünge der Qualifikation fließen mit ins Endergebnis.

Doch aktuell ist schwer vorstellbar, dass der Skisprungzirkus nach diesem Skandal einfach so zur Tagesordnung übergehen kann.