1860 München trauert um Derby-Held Erhard „Beppo“ Hofeditz.

Der ehemalige Stürmer starb im Alter von 71 Jahren nach schwerer Krankheit. Zwischen 1977 und 1980 streifte er das Trikot der Löwen über. Berühmt wurde er für eine der berühmtesten Watsch’n der Münchner Fußballgeschichte.

Was war passiert?

Hofeditz provozierte im Derby 1977 zwischen seinen Löwen und Bayern München Karl-Heinz Rummenigge, der ihn daraufhin ohrfeigte und vom Platz flog.

Wie Martina Rummenigge später verriet, nannte Hofeditz Rummenigge „ein rotes Schwein“ – und traf mit seiner Provokation offenbar voll ins Schwarze.

Es war eines der wenigen Derbys, das die Löwen seit den glorreichen 60er-Jahren gegen den FC Bayern gewannen.

Hofeditz war 1977 vom KSV Baunatal zum TSV 1860 München gekommen, absolvierte bis 1980 insgesamt 54 Erstligaspiele und 33 Partien in der 2. Liga sowie acht Spiele im DFB-Pokal. Sein Spitzname „Beppo“ stammte noch aus der Kindheit, als er beim VfL Kassel spielte. Dort wurde er wegen seiner Pummeligkeit nur so genannt.

Dass sich der Offensivspieler nach drei Spielzeiten aus München verabschiedete, war nicht ganz freiwillig. In einem Interview mit 1860 sagte er: „In den ersten beiden Jahren in München hatten meine Familie und ich eine wunderschöne Zeit. Das änderte sich, als Jupp Kapellmann zu den Löwen kam. Danach war es das reinste Chaos. Obwohl ich kurz vor der Vertragsunterzeichnung stand, bin ich weggegangen. Mir herrschte einfach zu viel Unruhe.“

Danach spielte Hofeditz noch für den 1. FC Kaiserslautern, Karlsruher SC und Kickers Offenbach. Seine Karriere ließ er bei seinem Heimatverein KSV Baunatal (Hessen) ausklingen, für den er über 300 Pflichtspiele absolvierte und später auch als Trainer einsprang. Seinen Lebensunterhalt verdiente Hofeditz nach dem Karriereende in seiner nordhessischen Heimat als Landwirt.