41 Parteien sind für die Bundestagswahl am 23. Februar 2025 zugelassen.
In wenigen Wochen steht die Neuwahl an. Der politische Wettstreit um die Sitze im Bundestag ist in vollem Gange. Sowohl in den Medien als auch auf der Straße beginnt der Wahlkampf rund um die Programme der Kanzlerkandidaten und ihren Parteien.
Lesen Sie hier, wofür die Parteien stehen und welche Kanzlerkandidaten sie zur Wahl aufgestellt haben.
Die Parteien der Bundestagswahl 2025 im Überblick
Am 13. und 14. Januar 2025 wurden in einer öffentlichen Sitzung die Kriterien geprüft, die Parteien für die anstehende Wahl einhalten müssen. Insgesamt konnten 41 Parteien diese formalen Voraussetzungen erfüllen.
Von diesen werden es letztlich nicht alle auf den Wahlzettel schaffen. Parteien, die nicht mit mindestens fünf Abgeordneten in einem Landtag oder dem Bundestag vertreten sind, müssen Unterstützungsunterschriften für ihre Wahlvorschläge sammeln, um gewählt werden zu können.
Das sind die acht größten Parteien bei der Bundestagswahl 2025:
Diese Parteien sind seit den vergangenen Wahlen ununterbrochen mit der Mindestanzahl an Abgeordneten im Bundestag oder in einem Landtag vertreten gewesen. Dementsprechend entfällt für diese Fraktionen das Einreichen einer Unterschriftenliste.
Die Kanzlerkandidaten und ihre Parteien im Überblick
▶︎ SPD: Olaf Scholz
Beim Parteitag ernannte die SPD Olaf Scholz erneut zum Kanzlerkandidaten. Die Wahl fiel mit nur fünf Gegenstimmen eindeutig für Scholz aus. Die Partei setzt in ihrem Wahlprogramm besonders auf eine optimistische Zukunftsvision.
Durch die Einführung eines „Deutschlandfonds“ und mittels einer Reform der Schuldenbremse möchte die SPD Investitionen in Wirtschaft, Bildung und Infrastruktur fördern. Zudem stehen die Verlängerung von Elterngeld, eine solidarische Bürgerversicherung sowie eine Mietpreisbremse auf der Agenda.
▶︎ CDU/CSU: Friedrich Merz
Die Union einigte sich auf Friedrich Merz als Kanzlerkandidaten. Somit überlässt CSU-Chef Markus Söder (58) dem Vorsitzenden der Schwesterpartei den Vortritt. Die Union stellt in ihrem Wahlprogramm das Thema der Migration in den Vordergrund. Illegale Einwanderungen sollen, wenn es nach CDU/CSU geht, gestoppt und Regeln zu Abschiebungen verschärft werden.
Unter dem Titel „Politikwechsel für Deutschland“ möchte sich die Partei unter Merz von der Ampelkoalition entfernen. Es ist die Rede von einer „Neue Grundsicherung“, die anstelle des Bürgergelds in Kraft treten soll.
▶︎ Die Grünen: Robert Habeck
Im November 2024 wurde Robert Habeck mit 96,5 Prozent beinahe einstimmig zum Kanzlerkandidaten der Grünen gewählt. Die Partei Bündnis 90/Die Grünen blickt in ihrem Wahlprogramm zuversichtlich nach vorn. Die Basis des „Regierungsprogramms“ bildet der Umwelt- und Klimaschutz.
Das Klimageld, gewonnen aus den Einnahmen der CO₂-Bepreisung, soll schnellstmöglich ausgezahlt werden. Ebenso wie die SPD setzt die Fraktion unter Habeck auf einen Deutschlandfonds, um die Infrastruktur zu modernisieren. Außenpolitisch soll der Fokus auf einer gestärkten Europäischen Union gelegt werden.
▶︎ AfD: Alice Weidel
Bereits im Vorhinein waren sich Partei- und Fraktionsvorsitzende Alice Weidel und Co-Vorsitzender Tino Chrupalla (49) einig, dass Weidel die AfD als Spitzenkandidatin in die Neuwahl 2025 führen soll. In ihrer Agenda geht es viel um Abschaffen und große Änderungen.
Abgeschafft werden sollen unter anderem Umweltauflagen, die CO₂-Abgabe sowie die Rundfunkbeiträge. Besonders bei den Themen Migration sowie Familie setzt die AfD auf Verschärfungen unter anderem bei Grenzkontrollen sowie beim Abtreibungsrecht. Für Aufsehen sorgt zudem der gewünschte „Dexit“ – also der Ausstieg Deutschlands aus der Europäischen Union.
▶︎ FDP: Christian Lindner
Die FDP rund um Spitzenkandidat Christian Lindner konzentriert sich sowohl auf den Wiedereinzug in den Bundestag als auch auf eine künftige Regierungsbildung. Mit ihrer „Veränderung zum Besseren“ soll besonders die Bürokratie modernisiert werden.
Hinsichtlich der Arbeitswelt setzt die FDP auf neue Arbeitsmodelle und schlägt eine wöchentliche statt tägliche Höchstarbeitszeit vor. Außerdem stellt sich die Fraktion hinter eine Entlastung von Alleinerziehenden und Familien mittels gesetzlichen Unterhaltsleistungen sowie Betreuungskosten.
▶︎ Die Linke: Heidi Reichinnek und Jan van Aken
Mit Jan van Aken und Heidi Reichinnek setzt die Linke auf ein Duo als Führung im Wahlkampf. Gemeinsam wollen die Spitzenkandidaten ihrer Partei über die Fünf-Prozent-Hürde verhelfen. Die Linke setzt auf ein friedliches und solidarisches Miteinander und langfristig auf eine Vier-Tage-Woche.
Auch die Geschlechtergleichstellung ist Thema auf ihrer Agenda. Zudem wird ein Augenmerk auf erneuerbaren Energien, gebührenfreie Bildung und Konfliktprävention im außenpolitischen Bereich gelegt.
▶︎ BSW: Sahra Wagenknecht
Beim Parteitag im Januar 2025 wurde Fraktionschefin Sahra Wagenknecht zur Kanzlerkandidatin ernannt. Obwohl das BSW Umfragen zufolge tendenziell keine Chancen auf das Kanzleramt hat, begründet Generalsekretär Christian Leye (43) die Nominierung damit, dass die Partei in Zugzwang sei.
Im Wahlprogramm des BSW wird betont, dass sich Deutschland verändert hat. Die Partei möchte für einen politischen Neuanfang sorgen. Es wird ein Mindestlohn von 15 Euro, ein Mietpreisdeckel sowie eine Bürgerversicherung für Gesundheit und Pflege gefordert. Zudem sollen Steuergelder nicht mehr für die militärische Unterstützung der Ukraine ausgegeben werden.