Die wichtige Unterstützung der Amerikaner für die Ukraine bröckelt dahin: Donald Trump (78) hat am späten Dienstagabend eine Frontal-Attacke auf Ukraine-Präsident Wolodymyr Selenskyj (47) gestartet.
Auf einer Pressekonferenz in seiner Residenz in Mar-a-Lago (Florida) mahnte der US-Präsident Wahlen in der Ukraine an.
▶︎ Dabei nannte er eine offenbar völlig aus der Luft gegriffene Zahl. Trump wörtlich: „Wir haben eine Situation, (…) in der der ukrainische Staatschef, ich sage es nur ungern, aber seine Zustimmungsrate liegt bei vier Prozent, und das Land in die Luft gesprengt wurde.“
Fakt ist: Selenskyjs Beliebtheit ist seit dem russischen Großangriff zwar erheblich gesunken. Doch in den jüngsten Umfragen vom Dezember kam er noch auf rund 50 Prozent Zustimmung unter den Ukrainern, anfangs hatte er noch bei 90 Prozent gelegen. Wahlen sind eigentlich überfällig, wurden wegen des Kriegsrechts bislang jedoch nicht abgehalten.
Gefragt, ob Russland Selenskyj zu Neuwahlen zwingen wolle, sagte Trump: „Das ist keine Sache Russlands. Das ist etwas, das von mir und vielen anderen Ländern kommt.“
Damit macht der mächtigste Regierungschef der Welt klar: Er will Selenskyj nicht mehr im Amt sehen. Die brisanten Trump-Sätze fielen nur wenige Stunden nach den Friedensgesprächen zwischen den USA und Russland in Saudi-Arabien. „Die Gespräche waren sehr gut“, sagte Trump aus der Ferne. Aber: Die Ukraine war außen vor geblieben, auch Europa saß nicht mit am Tisch.
Trump gibt Ukraine Schuld am Andauern des Kriegs
Auf ukrainische Kritik daran reagierte Trump spöttisch, gab dem angegriffenen Land sogar eine Mitschuld am Andauern des Krieges. „Ich habe heute gehört: ‚Oh, wir waren nicht eingeladen‘“, sagte der Republikaner und schob nach: „Nun, ihr seid seit drei Jahren dabei.“ Der Krieg hätte längst enden sollen, mahnte er und beklagte weiter: „Ihr hättet es nie anfangen sollen. Ihr hättet einen Deal machen können.“
Währenddessen lässt Kreml-Diktator Wladimir Putin (72) weiter Bomben auf die Ukraine regnen: Zeitgleich zu Trumps Rede wurde in der halben Ukraine Luftalarm ausgelöst. In Odessa legten die Angriffe in mehreren Bezirken die Strom- und Wasserversorgung lahm. In mehreren Krankenhäusern sei die Heizung ausgefallen, sagte Bürgermeister Hennadij Truchanow (60).
Wenige Stunden zuvor hatte Russen-Außenminister Sergej Lawrow (74) noch gelogen, dass sein Land keine zivile Infrastruktur angreife.