Hoher Besuch bei Sandra Maischberger (58): Die Talkmasterin hat den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj (47) am Rande der Münchner Sicherheitskonferenz interviewt. Das Gespräch wurde am Dienstagabend ausgestrahlt.
BILD dokumentiert die wichtigsten Aussagen.
Mögliche Verhandlungen mit Russland
Selenskyj: „In jedem Fall müssen wir Geduld haben, den Staat bewahren, und unsere Souveränität. Wir werden nicht einfach irgendwas unterschreiben, um lauten Beifall zu bekommen!“
Seine persönliche Zukunft
Selenskyj: „Für den Frieden in der Ukraine bin ich zu allem bereit. Natürlich will Russland mich loswerden. Womöglich nicht mehr physisch, wie sie das am Anfang des Krieges versucht haben, aber politisch. Ich bin ein sehr unbequemer Mensch für Putin. Wir kennen einander!“
Und das schon seit den Verhandlungen im Normandie-Format im Juni 2014: „Da waren Frankreich, Deutschland, Russland und ich als Vertreter der Ukraine“, berichtete der Präsident. „Ich war sehr jung und unerfahren. Trotzdem ist es ihnen nicht gelungen, mich zu zwingen, entsprechende Papiere zu unterschreiben.“
Im Gegenteil: „Ich habe trotzdem Änderungen durchgesetzt“, erinnert sich Selenskyj. „Wir haben lange gesprochen, verhandelt, auch geschrien. Es waren sechs Stunden ohne Unterbrechung.“
▶︎ Der Ukraine-Präsident weiter: „Wenn die Ukraine morgen in die EU und in die Nato aufgenommen wird, werde ich nicht mehr gebraucht. Aber so lange wir das nicht haben, werde ich mein Land verteidigen.“
Europäische Soldaten in der Ukraine
„Wenn wir heute über Sicherheitsgarantien sprechen“, machte der Ukraine-Präsident klar, „über ein Ende der heißen Phase des Krieges, über einen Waffenstillstand, dann sprechen wir auch über die Frage der Truppenkontingente. Präsident Trump und ich haben darüber gesprochen. Er unterstützt den Ansatz, dass ein europäisches Truppenkontingent der Ukraine hilft.“
Selenskyjs Einschätzung dazu: „Ich habe ihm gesagt, dass die Amerikaner dabei sein sollten, weil wir sonst unsere Einigkeit verlieren könnten. Es ist eine wichtige Machtdemonstration gegenüber Putin, dass alle Verbündeten gemeinsam die Ukraine schützen!“
Über seinen Sohn
Emotional wurde Selenskyj zum Schluss bei Maischbergers Frage nach seinem Sohn Kyrylo (11): „Wir haben wenig gemeinsame Zeit. Er ist toll. Ein süßer Junge. Einfach cool. Er vermisst seinen Vater. Er würde gerne mehr Zeit mit seinem Vater verbringen. Er vermisst mich und ist oft traurig. Und ich auch.“