Israel steht vor einem der schmerzhaftesten Momente seit dem Massaker vom 7. Oktober 2023. Mehr als ein Jahr lang hatte das Land um die jüngste Geisel der Hamas-Terroristen gezittert – jetzt scheint klar: Baby Kfir (2) ist tot. Am Donnerstag sollen vier Leichen nach Israel überführt werden, darunter die der verbliebenen Mitglieder der Bibas-Familie. Das verkündete die Hamas am Dienstag.

Das Schicksal der Bibas-Familie hatte die Welt in Atem gehalten. Am 7. Oktober hatten die Terroristen die gesamte Familie – Vater Yarden Bibas (35), seine Frau Shiri (33) und die beiden Kinder Ariel (5) und Kfir (2) – entführt. Anschließend hatten die den Vater von seiner Familie getrennt.

Selbst, als Yarden Anfang Februar nach 484 Tagen Gefangenschaft endlich freikam, war die Freude verhalten: Außer den Hamas-Monstern wusste niemand etwas zum Schicksal der Familie. Die israelische Regierung hatte sich allerdings tief besorgt gezeigt.

Auch, weil die Hamas ein perfides Spiel gespielt hatten: Schon wenige Wochen nach der Entführung hatten die Mörder behauptet, Shiri und ihre beiden Söhne – alle drei haben auch die deutsche Staatsangehörigkeit – seien durch israelische Bombardements ums Leben gekommen. Eine Bestätigung für ihren Tod hatte es jedoch seitens Israels bis jetzt nicht gegeben. Das Hamas-Statement scheint jetzt traurige Gewissheit für Yarden und das israelische Volk zu bringen.

Für Samstag kündigte die Hamas außerdem die Freilassung von sechs weiteren lebenden Geiseln an. Darunter sind nach Angaben der Terroristen auch zwei Israelis, die schon seit rund einem Jahrzehnt im Gazastreifen festgehalten worden waren.

Seit Eintritt der Waffenruhe zwischen der Hamas und Israel haben die Islamisten in mehreren Runden 19 Geiseln freigelassen. Zusätzlich kamen fünf aus Israel entführte Thailänder unabhängig von der Vereinbarung frei.

Das mehrstufige Abkommen zwischen Israel und der Hamas sieht vor, dass während einer ersten, sechswöchigen Phase nach und nach insgesamt 33 Geiseln freikommen. Allerdings muss Israel dafür 1904 palästinensische Häftlinge freilassen.