Europa berät über einen Friedensplan für die Ukraine – und Großbritanniens Premier Keir Starmer macht klar: Sein Land wäre bereit, eigene Soldaten in die Ukraine zu schicken.
In einem Gastbeitrag für den „Telegraph“ schreibt er: „Wir sind bereit und willens, zu den Sicherheitsgarantien für die Ukraine beizutragen, indem wir erforderlichenfalls unsere eigenen Truppen vor Ort stationieren.“
Der Regierungschef weiter: „Ich sage das nicht leichtfertig. Ich spüre sehr wohl die Verantwortung, die damit verbunden ist, dass britische Soldaten und Soldatinnen möglicherweise in Gefahr geraten könnten.“
Aber jeder Beitrag zur Gewährleistung der Sicherheit der Ukraine sei „ein Beitrag zur Gewährleistung der Sicherheit unseres Kontinents und der Sicherheit dieses Landes“. Starmer: „Das Ende dieses Krieges, wenn es denn kommt, darf nicht nur ein vorübergehendes Innehalten sein, bevor Putin wieder angreift.“
„Schwäche führt zu Krieg“
Frieden komme durch Stärke, schreibt der Premier. „Aber auch das Gegenteil ist der Fall: Schwäche führt zu Krieg.“
Er appelliert an die anderen europäischen Staaten: „Dies ist der Moment, in dem wir alle aktiv werden müssen. Und das Vereinigte Königreich wird dies tun, weil es das Richtige für die Werte und Freiheiten ist, die uns am Herzen liegen.“
Scholz am Donnerstag: Friedenstruppe „jetzt kein Thema“
Mit dem Vorstoß setzt der britische Premier seine europäischen Partner unter Druck: Die wollen am Montag in Paris über die Pläne von US-Präsident Donald Trump (78) zur Beendigung des Ukraine-Kriegs beraten.
Zu dem hochrangigen Treffen werden neben Starmer die Regierungschefs Deutschlands, Italiens, Polens, Spaniens, der Niederlande und Dänemarks erwartet. Ebenfalls dabei: EU-Chefin Ursula von der Leyen (66) und Nato-Chef Mark Rutte (58). Das Treffen ist am Nachmittag geplant.
Für Deutschland wird Bundeskanzler Olaf Scholz (66, SPD) anreisen. Der hatte am Donnerstag noch in einem Podcast von „Politico“ (gehört wie BILD zu Axel Springer) über eine Friedenstruppe in der Ukraine gemeint: „Jeder weiß, dass das kein Thema jetzt ist.“
Indes sagte Trump am Sonntag, es könnte sein, dass er sich schon „sehr bald“ mit Russen-Machthaber Wladimir Putin treffen werde.