Die Nachricht kommt mitten im Wahlkampf: Der bekannte „Plagiatsjäger“ Stefan Weber hat die Doktorarbeit von Robert Habeck untersucht. Noch bevor mögliche Vorwürfe bekannt wurden, ging der grüne Spitzenkandidat in die Offensive.
Bei X und Instagram veröffentlichte Habeck am Montagvormittag ein Video (Titel: „Zu meiner Dissertation“), in dem er in gut drei Minuten ausführlich Stellung nimmt. „Ich rechne damit, dass heute im Laufe des Tages, wenige Tage vor der Bundestagswahl, Vorwürfe über meine Doktorarbeit, die ich vor 25 Jahren in Hamburg geschrieben habe, veröffentlicht werden“, erklärt der Wirtschaftsminister. Er habe sich entschieden, schon vorher an die Öffentlichkeit zu gehen und die Vorwürfe zu entkräften. „Denn ich kenne die Vorwürfe und konnte sie vorab prüfen lassen.“
Habeck verweist dann auf die erneute Prüfung seiner Doktorarbeit („Die Natur der Literatur. Zur gattungstheoretischen Begründung literarischer Ästhetizität“): „Die Ombudsstelle der Universität Hamburg hat die Vorwürfe entkräftet und bestätigt, dass kein wissenschaftliches Fehlverhalten vorliegt.“ Zu dem Zeitpunkt, zu dem Habeck seine Arbeit schrieb, habe es noch andere Zitierregeln gegeben. Er wolle die Arbeit daher überarbeiten, „wenn etwas mehr Zeit ist“, sagte Habeck.
Auch der Präsident der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina habe „keine Zweifel an der Eigenständigkeit der wissenschaftlichen Arbeit.“
Plagiatsjäger Weber habe – so Habeck weiter – „jetzt noch ein paar weitere Fußnoten hinzugefügt sowie penibel Tippfehler aufgelistet“ – auch diese sollen jetzt von der Uni Hamburg noch einmal geprüft werden.
Am Schluss seines Videos bittet Habeck dann darum, seine „Familie rauszuhalten“. Denn auch die Doktorarbeit seiner Frau werde gerade von Weber überprüft.