Markus Söder würde sagen: Als hätte er fünf Red Bull getrunken:

Donald Trump (78) im Interview-Rausch – auf seinem Flug zum Super Bowl in New Orleans ließ sich der US-Präsident am Sonntag von mitgereisten Journalisten befragen und gab erstaunliche Antworten. Zuvor hatten schon zwei Interviews bei Fox News und mit der New York Post für Furore gesorgt.

Gaza, Putin, Musk – Trump produzierte eine Schlagzeile nach der anderen. Der Reihe nach …

Gaza

Trump will eigenen Angaben zufolge, dass die USA den Gazastreifen kaufen und besitzen.

„Ich bin entschlossen, Gaza zu kaufen und in Besitz zu nehmen. Was den Wiederaufbau betrifft, so könnten wir dies auch anderen Staaten im Nahen Osten überlassen, damit sie Teile davon wieder aufbauen, und andere könnten dies unter unserer Schirmherrschaft tun. Aber wir sind entschlossen, ihn zu besitzen, ihn einzunehmen und dafür zu sorgen, dass die Hamas nicht zurückkehrt“, sagte der Präsident gegenüber Reportern an Bord der Regierungsmaschine Air Force One. Der Ort sei eine Abrissbrache, alles müsse abgerissen werden.

Zölle

Trump will Stahl- und Aluminiumimporte in die Vereinigten Staaten mit Zöllen von 25 Prozent belegen. Sie sollen Anfang dieser Woche verkündet werden, wie der Republikaner vor Journalisten während eines Fluges mit der Air Force One erklärte. Sie sollen alle Länder betreffen. Ausnahmen würden auch nicht für die Nachbarn Kanada und Mexiko gelten.

Trump erklärte außerdem auf dem Flug zum Super Bowl, dass er „gegenseitige Zölle“ (reciprocal tariffs) ankündigen werde. Das bedeutet, dass die USA Importzölle auf Produkte erheben würden, wenn ein anderes Land Zölle auf US-Waren verhängt. „Ganz einfach: Wenn sie uns etwas berechnen, berechnen wir ihnen etwas“, erklärte der US-Präsident.

Auf die Frage eines Reporters, wann die Zölle in Kraft treten würden, antwortete Trump: „nahezu sofort.“ Die neuen Abgaben für Stahl und Aluminium werde er demnach am Montag verkünden, die anderen „wahrscheinlich am Dienstag oder Mittwoch“.

Kapitol-Sturm

Der US-Präsident stört sich nicht daran, dass sich unter den von ihm begnadigten Teilnehmern des Kapitol-Sturms auch verurteilte Gewalttäter befinden.

„Sie wurden von unserer Regierung angegriffen“, entgegnete der Republikaner auf die Frage eines Journalisten, warum er auch jene begnadigt habe, die an jenem denkwürdigen Tag vor vier Jahren Polizisten attackiert hatten. „Sie wurden sehr, sehr ungerecht behandelt“, sagte Trump auf dem Flug nach New Orleans.

Musk

Vor seinem Flug zum Super Bowl hatte Trump seinem Lieblingssender Fox News ein Interview gegeben, das es auch in sich hatte. Darin verteidigte der US-Präsident seinen Berater Elon Musk und den von ihm eingeleiteten Personalabbau und gab ihm quasi freie Bahn für Knallhart-Reformen!

Musk werde bei einer Überprüfung von Ministerien Betrug und Missbrauch in dreistelliger Milliardenhöhe aufdecken. „Ich werde ihm sehr bald, vielleicht in 24 Stunden, sagen, dass er das Bildungsministerium überprüfen soll“, sagte Trump. Dann werde er sagen: „Lasst uns das Militär überprüfen. Wir werden Milliarden, Hunderte von Milliarden Dollar an Betrug und Missbrauch finden.“

Musk wurde von Trump beauftragt, die Bemühungen um eine Verringerung des Personalbestands bei US-Bundesbehörden zu leiten. Im Rahmen dieser Initiative haben sich Musks Mitarbeiter Zugang zu vertraulichen Informationen in den Computersystemen verschiedener Regierungsbehörden verschafft.

Putin

Vor Fox News hatte Trump mit der New York Post gesprochen. Der Präsident sagte in dem Interview, die USA machten Fortschritte in ihren Gesprächen mit Russland über den Krieg in der Ukraine. Über Details wolle er sich nicht äußern. Er erwarte aber weitere Gespräche mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin. Zur rechten Zeit werde er sich auch mit Putin persönlich treffen.