Ihre Körper sind stumme Zeugen des Grauens, für das sie vielleicht niemals Worte finden können: Ausgemergelt, blass und verängstigt stehen Eli Sharabi, Or Levy und Ohad Ben Ami im Gazastreifen auf einer Bühne. Vorgeführt von Terroristen der Hamas, die sie 491 endlos lange Tage ausgehungert haben. Vorgeführt vor den Augen Hunderter Schaulustiger, die zu ihren Handys greifen und sich an dem Leid der drei Männer ergötzen.

Die drei Israels, die am 7. Oktober 2023 unversehrt aufwachten und dann brutal von den Terroristen verschleppt wurden, sehen heute aus wie Kriegsgefangene. Und wie um Jahre gealtert.

Die erschreckenden Vorher-Nachher-Fotos der Geiseln

Israels Präsident Herzog entsetzt

„So sieht ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit aus“, schreibt Israels Präsident Isaac Herzog (64) wütend auf X. „Die ganze Welt muss direkt auf Ohad, Or und Eli blicken, die nach 491 Tagen der Hölle verhungert, abgemagert und gequält zurückkehren und von abscheulichen Mördern in einem zynischen und grausamen Spektakel ausgebeutet werden. Wir trösten uns mit der Tatsache, dass sie lebend in die Arme ihrer Lieben zurückgebracht werden.“

Familien erschüttert vom Zustand ihrer Liebsten

Anderthalb Jahre haben ihre Familien sehnsüchtig auf die Rückkehr von Or, Ohad und Eli gewartet. Wie sehr die Hamas die Drei gefoltert hat, hat die Angehörigen laut israelischen Medien tief verstört.

„Er sieht schrecklich aus. Er ist 57, sieht aber zehn Jahre älter aus“, sagt Michal Cohen, die Mutter von Ben Ami, dem Sender „Channel 12 News“. Sie sei traurig und am Boden zerstört. Tal Levy, der Bruder von Or Levy, erklärte, dass sein Bruder „sehr, sehr dünn aussieht und es in der Tat sehr schwierig ist, ihn anzusehen“. Auch der Schwager von Eli Sharabi ist entsetzt, sagt BBC: „Er ist hager, dünn und in seinen Augen ist das Licht verschwunden.“

Geiseln kommen ins Krankenhaus

Eli Sharabi, Or Levy und Ohad Ben Ami unterziehen sich nach ihrer Freilassung einer ersten medizinischen Untersuchung in einer Einrichtung des israelischen Militärs in der Nähe der Grenzgemeinde Re’im. Danach werden sie in die Krankenhäuser Ichilov und Sheba in Zentralisrael geflogen.

Benjamin Netanjahu kündigt „Reaktion“ an

„Die schockierenden Bilder, die wir heute gesehen haben, werden nicht ohne Reaktion bleiben“, drohte Israels Premierminister Benjamin Netanjahu (75) in einer Erklärung an.

In einer zweiten Mitteilung von Netanyahus Büro heißt es, er habe „aufgrund des harten Zustandes der drei Geiseln und der wiederholten Verstöße der Hamas-Terrorgruppen (…) angeordnet, dass Israel dies nicht beschönigen und bei Bedarf Maßnahmen ergreifen wird.“

Aktuelle Informationen rund um die Freilassung der drei Hamas-Geiseln Eli Sharabi, Or Levy und Ohad Ben Ami lesen Sie auch im BILD-Israel-Ticker.