Technik-Revolution am Himmel über der Ukraine!

Einer der größten Vorteile der russischen Armee im Ukraine-Krieg ist ihre haushohe Luftüberlegenheit. Ob Langstrecken-Drohnen, Kampfflugzeuge oder ballistische Raketen und Marschflugkörper – Russlands Übermacht am Himmel „bricht uns das Genick“, wie ein ukrainischer Offizier jüngst zu BILD sagte.

Das Problem: Konventionelle Reaktionen, wie die Zerstörung russischer Flugfelder oder der Abschuss russischer Flugzeuge, sind der Ukraine verboten. Die Regierung in Kiew sieht sich deshalb künstlich vom Westen geschwächt.

Darum arbeiten die ukrainische Militärforschung und ihre westlichen Verbündeten an innovativen Lösungen für dieses Problem.

Eine Alternative, an der Kiew aktuell mit Hochdruck arbeitet: „Anti-Drohnen“-Drohnen, die Russlands fliegendes Terror-Arsenal noch vor Eintreffen am Zielort stoppen sollen.

BILD erklärt die drei Stufen der Entwicklung dieser Waffen.

▶︎ Stufe 1: Quadrocopter, die Aufklärungs- und Kamikaze-Drohnen, vom Himmel zu holen

Diese Innovation hat die Ukraine bereits umgesetzt. Kleine Drohnen werden dabei so umprogrammiert, dass sie nicht zur Aufklärung oder zum Angriff von Bodenzielen, sondern zum Luftkampf eingesetzt werden können.

Mit Erfolg! Wöchentlich rammen ukrainische Kleindrohnen etwa 50 russische Aufklärungsdrohnen – und holen sogar einige größere Kamikaze-Drohnen vom Himmel.

▶︎ Stufe 2: Verbesserte Starrflügler gegen Russlands Drohnen-Armee

Das Problem bei kleinen Quadrocoptern ist, dass sie – gerade in großer Höhe – nur wenige Kilometer weit fliegen können, die russischen Aufklärer ihnen so leicht entkommen.

Darum entwickelt die Ukraine zurzeit sogenannte „Starrflügler-Abfangjäger“, also Drohnen mit festen Flügeln, die ihren russischen Gegnern in bis zu vier Kilometern Flughöhe bis zu 60 Kilometer folgen können. Die „Anti-Drohnen“-Drohnen werden bereits getestet und sollen noch in diesem Jahr zum Einsatz kommen.

▶︎ Stufe 3: Fliegende Drohnen-Killer gegen Putins iranisches Terror-Arsenal

Das große Ziel der Ukraine und ihrer Partner ist es, „Drohnen-Killer“ zu bauen, die Russlands Langstrecken-Drohnen vom iranisch-kopierten Typ „Geran-1“ und „Geran-2“ abfangen und vernichten können.

Diese müssten sowohl mindestens 200 km/h schnell als auch reichweitenstark (mindestens 200, besser 500 Kilometer) sein, um effektiv zu sein. Zudem spielt der Preis eine Rolle.

Nach BILD-Information hofft die Ukraine, spätestens 2025 in Phase 3 ihres Anti-Drohnen-Programms eintreten zu können.

Bis dahin muss sie im schlimmsten Fall teure Patriot- und IRIS-T-Raketen (4 Millionen oder 500 000 Euro pro Schuss) nutzen, um gerade einmal 50 000 Euro teure Russen-Drohnen vom Himmel zu schießen.