Jeden Tag schickt Kreml-Diktator Wladimir Putin (72) Raketen und Drohnen in Richtung Ukraine. Er lässt Wohnhäuser bombardieren, greift die Energie-Infrastruktur an, zerstört kulturelles Erbe. Und er ordnet „lautlose Verbrechen“ an: Seit Kriegsbeginn im Februar 2022 sind Tausende Kinder aus der Ukraine verschleppt worden. Das Schicksal der meisten ist nicht bekannt. Doch es gibt einen Funken Hoffnung: Am Dienstag meldete Kiew die Rückkehr von zwölf Kindern in ihre Heimat.

Der Stabschef von Präsident Wolodymyr Selenskyj (47), Andrij Jermak, verkündete auf seinem Telegram-Kanal: „Im Rahmen der Initiative ,Bring Kids Back UA‘ des Präsidenten konnten zwölf Kinder, die unter dem Druck der russischen Besatzung standen, nach Hause geholt werden.“

Nach Zählungen der Ukraine sind seit Kriegsbeginn mehr als 19.500 Kinder nach Russland oder in russisch besetzte Gebiete verschleppt worden – ohne Zustimmung von Angehörigen oder Vormunden. Selenskyj will sie alle zurückbringen.

Doch inmitten des Kriegsgeschehens ist das ein ambitionierter Plan. Das zeigt auch die Zahl der bisher zurückgeholten Kinder: Erst 388 sind nach Angaben des ukrainischen Ministeriums für Reintegration zurück bei ihren Familien.

Russland will Kinder „umerziehen“

Die Entführung der Kinder läuft unter dem Deckmantel der Hilfe: Moskau argumentiert, dass Menschen freiwillig evakuiert und Kinder aus dem Kriegsgebiet in Sicherheit gebracht würden. Die Schilderungen zurückgekehrter Kinder sprechen jedoch eine andere Sprache.

Die damals 16-jährige Anastasia, die aus der besetzten Region Cherson auf die Krim verschleppt worden war, berichtete BILD am SONNTAG ein Jahr nach dem Kriegsbeginn: „Uns wurde gesagt, dass wir in ein Kinderlager gehen würden. Ich hatte Angst, dass ich nicht nach Hause zurückkehren könnte. Man sagte uns, dass wir in den Ural gehen würden, nach Jekaterinburg, und dass man uns dort Häuser, Bildung und medizinische Versorgung geben würde. Sie sagten uns, dass wir Faschisten seien und wir jetzt umerzogen werden.“

Die perfide russische Strategie: Den Kindern soll alles Ukrainische genommen werden! Ihnen wird eingetrichtert, Russland zu lieben, russische Lieder zu singen und alles über die Ukraine zu vergessen. Sie dürfen weder Ukrainisch sprechen noch Flaggen oder andere Symbole des Landes tragen.

Die russische Gehirnwäsche soll auch gelingen, indem die Kinder von russischen Familien adoptiert werden. Medienrecherchen aus dem vergangenen Jahr bewiesen, dass die wehrlosen Kinder auf entsprechenden Internetseiten angeboten wurden.