Wieder Menschenrechte-Ärger für die Bayern – wegen eines sehr umstrittenen Sponsors!

Laut der französischen Zeitung „L‘Equipe“ hat die demokratische Republik Kongo Arsenal, Bayern und PSG nachdrücklich aufgefordert, die Werbung für „Visit Rwanda“ einzustellen, nachdem sich die humanitäre Krise im Land im Zusammenhang mit dem Konflikt zwischen den zwei Nationen verschlimmert.

Die Außenministerin der Demokratischen Republik Kongo, Thérèse Kayikwamba Wagner, forderte die drei Klubs auf, ihre „blutbefleckten“ Sponsoringverträge zu beenden.

Die Ministerin schrieb diese Woche an alle drei Klubs, verwies auf einen UN-Bericht, der darauf hindeutet, dass 4.000 ruandische Soldaten in der Demokratischen Republik Kongo aktiv seien: „Tausende Menschen sitzen derzeit mit begrenztem Einsatz in der Stadt Goma fest.“ Unzählige Menschenleben seien verloren gegangen, es gebe Vergewaltigungen, Morde und Diebstähle. Der Sponsor der drei Klubs sei direkt für dieses Elend verantwortlich. Wenn nicht aus Ihrem eigenen Gewissen, dann sollten die Vereine für die Opfer der ruandischen Aggression ihre Verträge beenden!

Übrigens: Der Vater von Bayern-Trainer Vincent Kompany (38) stammt aus dem Kongo…

Wie reagiert Bayern? BILD weiß: Die Situation macht dem FC Bayern Sorgen. Vertreter des Klubs werden sich zeitnah auf den Weg nach Ruanda machen, um sich dort mit Vertretern des Rwanda Development Boards auszutauschen. Dazu wird auch der Austausch mit den Stellen in Deutschland gesucht, die sich mit dem Thema auskennen.

Visit Rwanda ist seit Sommer 2023 Platin-Partner der Bayern, bei jedem Heimspiel wird riesig auf den Banden geworben. Schon bei der Verkündung gab es viel Kritik an dem erneut zweifelhaften Sponsor, unter anderem von Human Rights Watch. Boss Jan-Christian Dreesen sagte damals: „Wir haben die Kritik vernommen. Wir haben uns sehr intensiv mit Ruanda beschäftigt, es gibt nach wie vor große Armut in Ruanda. In Ruanda wird seit vielen Jahren daran gearbeitet, wirtschaftlichen Wohlstand zu entwickeln.“

Bayern ist Sponsoren-Ärger wegen Menschenrechten gewöhnt: Jahrelang gab es massive Kritik an der Partnerschaft mit Katar, immer wieder gab es mächtig Zoff mit den eigenen Fans, sogar die Jahreshauptversammlungen wurden von dem Thema überlagert. Im Juli 2023 wurde die Partnerschaft beendet – und nur kurz darauf „Visit Rwanda“ präsentiert…

Bei Arsenal und PSG ist das afrikanische Land sogar noch länger als Sponsor aktiv, bei den Londonern sind sie sogar Ärmelsponsor. Arsenal soll die Partnerschaft mehr als 12 Mio pro Jahr einbringen, PSG 15 Mio. Bei Bayern dürfte es nicht viel weniger sein.