Klartext aus München: Nach der Abstimmungsniederlage der Union im Bundestag für eine Asyl-Wende gibt es für Kanzlerkandidat Friedrich Merz (69, CDU) 100-prozentige Rückendeckung von CSU-Chef Markus Söder.

Söder zu BILD: „Friedrich Merz hat in der Migrationsfrage eine Leitentscheidung getroffen. Er hat sich als Kanzlerkandidat für diesen Weg entschieden und damit gezeigt, dass er es ernst meint mit der Asyl-Wende. Dafür verdient er Unterstützung und Loyalität. Die CSU steht hinter Friedrich Merz. Kein CSU-Abgeordneter hat im Bundestag gefehlt.“ Vergessen sind die Diskussionen und Differenzen der Vergangenheit: „CDU und CSU sind nach zehn Jahren Debatte um die Migration endlich wieder einig.“

Bedeutet: Allen Gerüchten zum Trotz beteuert Söder, in der Endphase des Wahlkampfs voll hinter Merz zu stehen.

„Niemals mit der AfD“

Söder über eine mögliche Zusammenarbeit mit der AfD:

„Die Union und ich ganz persönlich garantieren: Es wird definitiv keinerlei Zusammenarbeit mit der AfD geben. Die AfD ist der Feind unserer Demokratie, sie ist und bleibt der Systemgegner. Die AfD ist in weiten Teilen rechtsradikal, verfassungsfeindlich und schadet mit ihren absurden Plänen massiv unserem Land. Deshalb bleibt es dabei: niemals mit der AfD.“

Bedeutet: Söder verspricht, dass die Brandmauer steht – auch nach der Wahl.

„Mit den Grünen geht bei der Migration gar nichts“

Söder über Maßnahmen für eine Asyl-Wende:

„Für Zurückweisungen an den Grenzen braucht es kein Gesetz, sie können von der Regierung jederzeit angewiesen werden. Friedrich Merz wird das als Kanzler durchsetzen. Mit den Grünen geht bei der Migration gar nichts. Die Grünen wollen mehr statt weniger Zuwanderung. Schwarz-Grün ist damit faktisch tot.“

Bedeutet: Söder bleibt bei seinem Nein zu den Grünen und beharrt auf einem Kurswechsel in der Asylpolitik.

„Wirtschaft ankurbeln“

Söder über die kriselnde Wirtschaft:

„Wir müssen endlich wieder unsere Wirtschaft ankurbeln. Das muss im Wahlkampf gleichberechtigt neben dem Thema Migration in den Mittelpunkt gestellt werden. Denn während andere Länder ökonomisch wachsen, verliert Deutschland jeden Tag an Substanz.“

Bedeutet: Im Wahlkampf soll die Forderung nach einer Wirtschaftswende besonders wichtig werden.