Nach 484 Horror-Tagen in den Händen der Hamas-Terroristen ist Yarden Bibas (35) wieder frei. Ein Moment der Freude, doch sein Gesicht verrät auch den Schmerz und die Bitterkeit in seinem Herzen. Denn Yardens ebenfalls entführte Familie ist nicht an seiner Seite. Und niemand außer den Terror-Schergen weiß, ob sie noch lebt.
► Der 7. Oktober 2023. Hamas-Terroristen zerren Yarden, seine Frau Shiri (33) und die beiden Söhne Ariel (zu diesem Zeitpunkt 4 Jahre alt) und Kfir (damals 8 Monate alt) aus ihrem Zuhause. Der Vater wird von seinen Liebsten getrennt.
Sie entführen alle in den Gazastreifen. Shiri versucht verzweifelt, ihre Kinder in ihren Armen zu schützen. Ihr Mann Yarden wird geschlagen, blutüberströmt auf ein Motorrad gesetzt und verschleppt. Geifernde Zivilisten machen fleißig Fotos vom Leid des Mannes, wollen Yarden sogar lynchen.
Unfassbar zynisch: Anfang Dezember 2023 setzen die Terroristen den völlig verzweifelten Yarden Bibas vor eine Kamera und lassen ihn den Tod seiner Frau und seiner Kinder verkünden. Angeblich seien sie bei einem Angriff Israels auf Gaza ums Leben gekommen.
Ob das stimmt, weiß man nicht. Auch Yarden Bibas weiß es nicht, denn er wird bis zu seiner Freilassung getrennt von seiner Familie gefangen gehalten – in einem Käfig. Das erzählen Geiseln, die vor Yarden nach Hause zurückgekehrt sind.
► Am heutigen Sonnabend ist Yarden Bibas der Hamas-Hölle entkommen. Mit ihm auch Ofar Kalderon (54) und Keith Siegel (65). Allerding befinden sich immer noch 79 Geiseln in Hamas-Händen – 35 von ihnen sind nach israelischen Angaben tot. Ob Kfir, Ariel und Shirin noch leben, darüber gibt es keine offiziellen Informationen.
Deswegen hat seine Familie mit Nachdruck darum gebeten, seine Privatsphäre zu respektieren. Heißt: Sie möchten keine Besuche von Politikern oder Armee-Vertretern bei ihm im Krankenhaus. Auch der Direktor des Krankenhauses soll nicht kommen – nur die Ärzte und Schwestern, die sich wirklich um ihn kümmern.
Die traurigen Zahlen von Phase 1 der Geiselfreilassungen
Im Rahmen der aktuellen Waffenruhe, die am 19. Januar in Kraft trat, sollen insgesamt 33 Geiseln freigelassen werden. 15 von ihnen sind inzwischen lebend aus der Gaza-Hölle zurück. Von den 18, die noch zum Austausch gegen palästinensische Häftlinge vorgesehen sind, sollen acht bereits tot sein, ließ die Terrororganisation verlauten.
Yarden Bibas und Millionen anderer Menschen werden weiterhin dafür beten, dass er Shirin und seine Kinder bald glücklich in seine Arme schließen kann.