Schock für die Dresdner Eislöwen mitten im Kampf um den Aufstieg in die DEL: Bei Dane Fox (31), Topscorer des Zweitliga-Spitzenreiters, fiel eine Dopingprobe positiv aus!

Der Kanadier wurde von der Nationalen Anti-Doping Agentur (NADA) bis zum Beginn der kommenden Woche zu einer entsprechenden Stellungnahme aufgefordert.

Eine Sperre wurde noch nicht verhängt. Die Eislöwen haben trotzdem entschieden, dass Fox am Wochenende bei den DEL2-Spielen in Weiden (Freitag) und gegen Krefeld (Sonntag) nicht zum Einsatz kommt.

Sportchef Matthias Roos (44): „Für uns steht auch aus Fairnessgründen gegenüber den anderen Teams fest, dass wir unaufgefordert auf seinen Einsatz verzichten. Weitere Erkenntnisse sind in der nächsten Woche zu erwarten. Bis zu einer Entscheidung bitten wir darum, keine voreiligen Urteile zu fällen.“

Fox wurde am 22. Dezember nach dem 4:1-Heimsieg gegen Kaufbeuren getestet. Bei der gefundenen Substanz handelt es sich laut einer Information der NADA um Tetrahydrocannabinol (THC), das in Cannabis enthalten ist.

THC gehört zur Substanzklasse S8 der Verbotsliste der Welt Anti Doping Agentur (WADA). Dafür gibt es verschiedene Anwendungsformen, etwa als Spray, Tropfen, Kapseln, Tee oder Inhalation.

Cannabis wurde in Deutschland zwar inzwischen legalisiert, THC steht aber nach wie vor auf der Dopingliste. Zwar wirkt diese Substanz nach allen bisherigen Studien nicht leistungssteigernd, sie kann aber eine enthemmende Wirkung haben. Das wiederum könnte zu einer erhöhten Risikobereitschaft und deshalb einer erhöhten Verletzungsgefahr führen.

Da THC zwar im Wettkampf verboten, im Training aber erlaubt ist, kann im Fall von Fox der Zeitpunkt der Einnahme eine wichtige Rolle spielen. Sollte nachgewiesen werden können, dass die Substanz an Trainingstagen in den Körper kam und am Spieltag nur noch nachweisbar war, könnte sich das bei der Urteilsfindung positiv für den Spieler auswirken.

Eislöwen müssen jetzt personell nachlegen

Aktuell wäre es allerdings naiv, davon auszugehen, dass Fox so schnell und vollumfänglich freigesprochen wird, als dass er in den im März beginnenden Playoffs zur Verfügung steht. Für Dresden steht viel auf dem Spiel. Die Eislöwen wollen diese Saison erstmals in ihrer Geschichte in die DEL aufsteigen. Der Vorteil lag vor allem in einer eingespielten Truppe. Jetzt wird die Euphorie gebremst.

Klar: Bis zum 15. Februar können die Sachsen einen Ersatz nachverpflichten. Das wird jetzt auch notwendig sein, da Fox mit 13 Toren und 31 Vorlagen nicht nur Leistungsträger ist. Der Angreifer ist genauso einer der knallharten Kerle, der überall auf dem Eis aufräumte und den Gegner mit Checks beeindruckte. Trainer Niklas Sundblad (51): „Matthias Roos wird den Markt nochmal scannen.“

Um 9:45 Uhr am heutigen Donnerstag wurde das Team über den Fall informiert. Sundblad: „Es ist ein Schock für die ganze Mannschaft! Wir versuchen trotzdem, schnell auf das nächste Spiel umzuschalten.“

Denn es geht für die Dresdner Eislöwen um den ganzen großen Traum von der DEL