Kommunalpolitiker klagen seit Jahren, fühlen sich mit dem Flüchtlingsproblem alleingelassen. In BILD sagen neun Landräte und Bürgermeister, welche Probleme eine Asyl-Wende lösen muss und was sie sich vom Bundestagsbeschluss erhoffen.

▶︎ Boris Palmer (52, parteilos), Oberbürgermeister von Tübingen (Baden-Württemberg): „Wir brauchen in den Kommunen dringend Entlastung.“

▶︎ Indra Baier-Müller (54, Freie Wähler), Landrätin im Oberallgäu (Bayern), verlangt „schnelle Entscheidungen über Bleiberecht“ sowie eine „zügige Vermittlung von Sprach- und Kulturkompetenz sowie Arbeit für alle mit Bleiberecht“.

▶︎ Für Oliver Igel (46, SPD), Stadtbezirksbürgermeister Berlin-Köpenick, würde die Akzeptanz in der Bevölkerung steigen, „wenn Menschen, die zu uns kommen, nicht als Fremdkörper tagaus, tagein in Unterkünften herumsitzen“.

▶︎ Sören Link (48, SPD), Oberbürgermeister von Duisburg (NRW), „haben die vergangenen zehn Jahre gezeigt, dass die aktuell geltenden Regelungen nicht mehr ausreichen“. Er verlangt: „Keine ungesteuerte Zuwanderung in unsere Sozialsysteme“.

▶︎ Tanja Schweiger (46, Freie Wähler), Landrätin Regensburg (Bayern): „Ich fordere seit Jahren: Straftäter, die kein Bleiberecht in Deutschland haben, dürfen sich nicht frei bewegen und keine Sozialleistungen bekommen.“

▶︎ Matthias Jendricke (53, SPD), Landrat von Nordhausen (Thüringen): „Diese große Anzahl von Migranten lässt sich nicht mehr bewältigen. Nicht bei der Integration. Nicht im Sozialsystem. Nicht auf dem Wohnungsmarkt.“

▶︎ Markus Bauer (54, SPD), Landrat Salzlandkreis (Sachsen-Anhalt): „Als Landrat sehe ich die Auswirkungen täglich. Die schwierigere Suche bei der Unterbringung, Probleme bei der medizinischen Versorgung, extrem lange Wartezeiten bei Sprach- und Integrationskursen.“

▶︎ Thomas Jung (63, SPD), Oberbürgermeister von Fürth (Bayern): „Alle Straftäter mit Ausreisepflicht sind zu inhaftieren, bis die Abschiebung beendet ist.“ Er fordert „eine Obergrenze“.

▶︎ Götz Ulrich (55, CDU), Landrat im Burgenlandkreis (Sachsen-Anhalt) und Vize-Präsident des Deutschen Landkreistages bringt es auf den Punkt: „Wir sind völlig überlastet. In der Integration brauchen wir einfache Regeln zur schnellen Arbeitsaufnahme und viel mehr Geld für Sprachkurse.“