Viel Kampf und zwei Knaller im Keller-Krimi.
St. Pauli gewinnt zum Abschluss des 19. Spieltags 3:0 gegen Union Berlin, zieht tabellarisch an den Köpenickern vorbei und baut den Vorsprung auf den Relegationsplatz auf sechs Punkte aus.
Union-Trainer Steffen Baumgart (seit Ende Dezember im Amt) kassiert unterdessen die dritte Niederlage im vierten Spiel (zuvor 0:2 gegen Heidenheim und Augsburg). Ein klarer Rückschritt nach dem 2:1 gegen Europa-Anwärter Mainz am vergangenen Wochenende.
Zwei Hunderter-Hiebe machen Baumgart platt!
31. Minute: Steckpass von Irvine, satter Abschluss von Guilavogui. Aus acht Metern schlägt der Schuss (107 km/h) unterm Tordach ein – das 1:0. Per Flachschuss (108 km/h) aus 16 Metern legt der Guineer später das 2:0 nach (51.). Macht in Summe 215 km/h. Hochgeschwindigkeitsfußball zumindest bei den Abschlüssen …
Danel Sinani macht in der Nachspielzeit, nur 66 Sekunden nach seiner Einwechslung, noch das 3:0.
Kaum zu glauben: Es ist erst das zweite von neun Heimspielen, in dem St. Pauli ein Treffer am Millerntor gelingt (zuvor beim 3:1 gegen Kiel Ende November). Union gastiert als dankbarer Gegner, ist in der Fremde (fünf Punkte aus zehn Spielen) sogar noch schwächer als der Krisen-BVB.
Die Baumgart-Elf agiert super harmlos, hat bis auf einen von Vasilj entschärften Hollerbach-Schuss (33.) und einen zu zentralen Leite-Kopfball (80.) keine echte Torchance. Baumgart und Geschäftsführer Horst Heldt sind im Winter gefragt, müssen dringend einen Stürmer verpflichten. Das Transferfenster schließt am 3. Februar.
Blass bleibt auch Unions U21-Nationalspieler Aljoscha Kemlein. Der war in der vergangenen Saison noch an St. Pauli ausgeliehen, gewann die Zweitliga-Meisterschaft. Und stichelte vor dem Spiel Richtung Hamburg („In beiden Stadien ist die Stimmung super, ich find’s bei Union noch ein Ticken lauter“).
Das hat sich das Millerntor wohl zu Herzen genommen …