Unions-Kanzlerkandidat Friedrich Merz (69) will Deutschland wieder sicherer machen. Als Bundeskanzler werde er am ersten Tag seiner Amtszeit den neuen Bundesinnenminister (oder Ministerin) anweisen, härtere Einwanderungsregeln durchzusetzen. Doch wer könnte in der Union von Merz den „Sheriff-Stern“ bekommen?

► Dafür gäbe es bei CDU und CSU mehrere Kandidaten („harte Hunde“), die intern gehandelt werden: CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann (47), CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt (54) oder der Unions-Geschäftsführer im Bundestag, Thorsten Frei (51, CDU). Sie könnten in Deutschland den von Merz bezeichneten „migrationspolitischen Scherbenhaufen“ aufkehren.

Alle drei Kandidaten fürs Innenministerium haben sich in der Vergangenheit für einen neuen Kurs bei der Migrationspolitik ausgesprochen: konsequente Abschiebungen auch nach Afghanistan und Syrien, knallharte Grenzkontrollen und Zurückweisungen, Änderungen der Asylgesetze und Leistungskürzungen. Sofortige Ausweisungen für Kriminelle und Gefährder.

BILD macht den Kandidaten-„Sicherheitscheck“:

► Alexander Dobrindt (54): Wäre ein Knallhart-Innenminister und würde die von Merz geforderten Maßnahmen sofort und konsequent umsetzen. Rückendeckung käme auch von CSU-Chef Markus Söder, der schon immer eine konsequentere Migrationspolitik fordert. Dobrindt gilt als einer der engsten Vertrauten Söders und hat einen engen Draht zu Merz. Hatte sich auch in der Merkel-Ära offensiv gegen ihre Migrationspolitik positioniert.

Politische Erfahrungen: Dobrindt war CSU-Generalsekretär, Verkehrsminister und ist aktuell Landesgruppenchef.

Carsten Linnemann (47): Hat großes Interesse am Amt des Innenministers, könnte aber auch Wirtschaft. Linnemann will wie Merz den Rechtsstaat und die Polizei wieder stärken und das Land für die Bürger sicherer machen. Dazu gehört auch eine harte Migrationspolitik, wie sie von seinem „Chef“ gefordert wird. Würde den Merz-Kurs hundertprozentig umsetzen, Linnemann gilt als einer der engsten Vertrauten des CDU-Chefs.

Erfahrungen: von 2018 bis 2022 Vize der Fraktion im Bundestag. Seit 2023 Generalsekretär. Hat allerdings noch keine Erfahrungen als Minister.

Thorsten Frei (51): Ist langjähriger Innenexperte der CDU. Kennt sich in allen Themen bei Migration und innerer Sicherheit aus. Genießt hohes Ansehen bei Polizei und Sicherheitsbehörden. Auch Frei würde das Merz-Konzept zu 100 Prozent umsetzen. Gilt als Strippenzieher des CDU-Chefs.

Erfahrungen: seit 2013 im Bundestag. Aktuell Erster Parlamentarischer Staatssekretär der Bundestagsfraktion. Hat noch nie ein Ministerium geführt. Könnte unter Merz auch Chef des Bundeskanzleramtes werden.

Merz hatte als Reaktion auf den Messerangriff von Aschaffenburg eine „fundamentale“ Änderung der Migrations- und Asylpolitik angekündigt, sollte er nach der Bundestagswahl Kanzler werden. So wolle er dauerhafte Grenzkontrollen an allen deutschen Grenzen und Einreiseverbote für alle Menschen ohne gültige Papiere anordnen lassen.