Es ist der zweite Geldsegen für die AfD innerhalb weniger Tage. Am Donnerstag meldete die Partei um Kanzlerkandidatin Alice Weidel den Eingang einer Spende in Höhe von 999.900 Euro.
Doch wer ist der mysteriöse Spender?
Nachdem am Dienstag bereits der Unternehmer Winfried Stöcker (78) 1,5 Millionen Euro gespendet hatte, ging am Donnerstag erneut eine Großspende bei der Partei ein. AfD-Bundesschatzmeister Carsten Hütter (60) meldete der Bundestagsverwaltung den Eingang einer Spende in Höhe von 999.900 Euro. Am Freitag dann gab die Bundestagsverwaltung die Identität des Spenders bekannt, wie es das Parteiengesetz bei Spenden über 35.000 Euro vorsieht.
Nach der über bundestag.de öffentlich zugänglichen Information heißt der Spender Horst Jan Winter, wohnhaft im thüringischen Blankenhain.
Putz bröckelt von den Fassaden
BILD hat sich in der Kleinstadt mit 6600 Einwohnern zwischen Erfurt und Jena auf die Suche gemacht.
Blankenhain sieht auf den ersten Blick nicht wie eine Gegend aus, in der Multimillionäre leben. Die Friedrichstraße wirkt trist und heruntergekommen. Von den Fassaden bröckelt der Putz, einige Häuser stehen augenscheinlich leer. An einer Hauswand steht groß mit Graffiti gesprüht „Fick die Bullen Schweine“.
An der Adresse mit der Hausnummer 7, wo Horst Jan Winter gemeldet ist, steht ein verlebtes Mehrfamilienhaus. Auf einem zugeklebten Briefkasten steht der Name „H. Winter“, daneben ein Aufkleber einer Deutschlandkarte mit der Aufschrift: „Wir sind ein Volk“.
Auf der Rückseite des Hauses ragt ein flacher Anbau hervor. An einem spartanischen Flaggenmast weht eine Deutschlandfahne.
„Da wohnen nur Leute, die Geld vom Amt kriegen“
Ein Anwohner schüttelt den Kopf, sagt zu BILD: „Ich kann mir nicht vorstellen, dass in diesem Haus jemand so viel Geld spendet. Da wohnen nur Leute, die Geld vom Amt kriegen.“
Auch auf mehrfaches Klingeln hin öffnet niemand die Tür. Eine der Mieterinnen des Hauses berichtet, dass die Immobilie 2022 an zwei Männer verkauft worden sei. Kurz darauf habe sie einen neuen Mietvertrag erhalten, in dem die Namen ihrer zwei neuen Vermieter aufgeführt seien. Einer davon: Horst Jan Winter. Gesehen habe sie ihn aber noch nie.
Warum jemand, der eine Million Euro auf der Kante hat, in solch einem Haus lebt, ist ein Rätsel. Gegenüber dem „Spiegel“ gab AfD-Bundesschatzmeister Hütter an, Horst Jan Winter sei kein Mitglied der AfD. Er habe seine Spende lediglich einige Tage zuvor telefonisch angekündigt.
Der AfD-Millionenspender, er bleibt ein Phantom.