Als wäre nichts gewesen. US-Präsident Donald Trump besuchte am Freitag das von den verheerenden Feuern heimgesuchte Los Angeles. Brisant: Direkt nach der Landung traf er Kaliforniens Gouverneur, den Demokraten Gavin Newsom. Dem hatte Trump nach den Bränden heftige Vorwürfe und Beleidigungen („Idiot“) entgegengeworfen.
Am Freitag aber war plötzlich heile Welt. Nachdem Trump aus seinem Flieger gestiegen war, schüttelten er und Newsom noch auf dem Rollfeld Hände – und kamen rüber wie beste Freunde.
Prompt sicherte Trump Kalifornien seine Unterstützung zu. „Es ist, als ob ihr von einer Bombe getroffen wurdet“, sagte der US-Präsident in überraschend versöhnlicher Manier. „Wir wollen es wieder in Ordnung bringen.“ Das gehe nur, wenn man zusammenarbeite.
Trump hatte in einem „Fox“-Interview gesagt, Newsom habe bei einer Szene ausgesehen „wie ein Idiot“. Die Feuer seien „wie eine Atombombe“ explodiert, vor allem aus Wassermangel. Das sei die Schuld des Demokraten, da er Wasser aus dem Nordwesten einfach in den Pazifik laufen lasse, „um Fischarten zu schützen“, so Trump.
Newsom sagte am Freitag zu Trump: „Wir werden Ihre Unterstützung brauchen, wir werden Ihre Hilfe brauchen.“ Trump sei während der Corona-Pandemie für Kalifornien da gewesen, das vergesse er nicht. Die beiden gaben sich sogar mehrfach die Hand.
Trump in Pacific Palisades
Kurze Zeit später flog Trump dann erst mit einem Helikopter („Marine One“) über die zerstörten Nachbarschaften in Los Angeles, besuchte dann den Stadtteil Pacific Palisades, wo die Feuer besonders schlimm wüteten. Dort sprach er mit Polizisten und Anwohnern.
Leah Berman und ihre beste Freundin hatten den ganzen Tag damit verbracht, durch die Trümmer ihres Kindheitsheims zu stöbern, als Trump zu seinem Besuch ankam. Berman sagte, es sei wichtig, dass politische Führungskräfte persönlich das Ausmaß der Katastrophe sehen.
„Es geht einfach darum, dass mehr Menschen, die Entscheidungen treffen, die Realität der Ereignisse sehen. Und im Grunde reicht es, einfach durch die Trümmer zu fahren, um zu sagen: ‚Oh wow, das war wirklich ein großes Ding‘“, sagte Berman.
Ihre Freundin Alexandra Zornizer, nannte es „verwerflich“, dass Trump Bedingungen an die Hilfe knüpfte. „Ich finde es wunderbar, dass Biden einhundert Prozent der Kosten übernehmen wollte“, sagte Zornizer. „Ich denke, das haben die Opfer dieses Feuers verdient. Bedingungslos.“