Es sind kaum zu ertragende Horror-Aufnahmen aus dem Osten der Ukraine. Russische Soldaten haben sich bei der Erschießung ukrainischer Kriegsgefangener gefilmt. Die unbewaffneten Ukrainer werden der Reihe nach exekutiert. Dabei lachen die Russen und streiten sogar darum, wer den nächsten Ukrainer erschießen darf.
Die Aufnahmen wurden am späten Mittwochabend von russischen Soldaten bei „Telegram“ veröffentlicht. Am Donnerstagmorgen teilte sie der ukrainische Kriegsreporter Yuri Butusov.
Das Video beginnt, nachdem eine Gruppe russischer Soldaten eine ukrainische Position erobert und alle sechs Verteidiger entwaffnet und auf den Boden gelegt hat.
Dann fordert der mutmaßliche Anführer der Russen, ein Offizier mit dem Rufnamen „Stara“ einen Untergebenen auf, ihn mit seinem Handy zu filmen. Er befiehlt: „Hier, filme das! Nimm das verdammte Telefon! Nimm mich auf!“
Danach brüllt er die am Boden liegenden Ukrainer an und weist auf einen Haufen Baumstämme in der Nähe: „Lauft dorthin. Einer nach dem anderen, verf*ckt. Du Schw*nz. Auf die Knie! Auf die Knie!“ Gelächter bricht unter den russischen Soldaten aus.
Daraufhin werden die ersten beiden Ukrainer von hinten erschossen.
„Der nächste!“, brüllt der Russe seine Kameraden an, und fordert sie auf, alle ukrainischen Soldaten zu ihm zu bringen, um sie zu ermorden. Doch ein Soldat hat etwas dagegen. Nicht etwa, weil er die Ukrainer retten will, sondern, weil er selbst einen von ihnen erschießen will.
„Wo ist meiner?“, fragt er seinen Vorgesetzten. „Nimm mich auf, verdammt“, antwortet dieser wütend. „Stara, der gehört mir“, bettelt der Russe, weil auch er ein Kriegsverbrechen begehen will. „Stara“ kommt der Bitte nach und ein zweiter russischer Soldat darf einen Ukrainer erschießen, während vier weitere Schmiere stehen.
Zwei Ukrainer wollen nicht aufstehen, um sich zum Erschießungsplatz führen und ermorden zu lassen. „Bewegt euch! Wir werden euch ohnehin alle umbringen“, antworten die Russen.
Nach fünf erschossenen und einem weiteren dem Tod geweihten Ukrainer endet das russische Video nach furchtbaren 3 Minuten und 24 Sekunden.
Verurteilung aus Deutschland und der Ukraine
▶︎ Der CDU-Außenpolitiker Roderich Kiesewetter zeigte sich schockiert, aber nicht überrascht von dem russischen Horror-Video: „Russland ist ein Terrorstaat. Er will mit der größtmöglichen Brutalität und gegen jedes Recht die Ukraine zerstören“, sagte er zu BILD.
Kiesewetter erklärte: „Die Erschießung ukrainischer Soldaten reiht sich ein in eine unfassbar große Zahl an Kriegsverbrechen. Das muss allen klargemacht werden, die die Ukraine in einen Scheinfrieden zwingen wollen, der letztlich nur Landraub und brutale Verbrechen fortschreibt.“
▶︎ Die ukrainische Menschenrechtsaktivistin Olena Halushka sagte BILD, „die Ermordung von ukrainischen Soldaten, die sich ergeben, ist eine systematische Politik des russischen Staates, die darauf abzielt, den Kampfgeist der ukrainischen Verteidiger und die Moral der Gesellschaft im Allgemeinen zu brechen.“
Dabei handele es sich um ein „schweres Kriegsverbrechen und einen Verstoß gegen die Genfer Konvention, vor dem die demokratische Welt und internationale Organisationen schändlicher Weise die Augen verschließen“, klagte Halushka an.
Am Donnerstag bestätigte die ukrainische Generalstaatsanwaltschaft, dass „die Besatzer bei einem Angriff in der Region Donezk sechs Angehörige der ukrainischen Verteidigungskräfte gefangen genommen und anschließend erschossen“ hätten. Die Ermittlungen dazu liefen.