Donald Trump will auch in seiner zweiten Amtszeit an einem Deal mit Kim Jong-un arbeiten! Auf die Frage, ob er sich erneut an den Nordkorea-Diktator wenden würde, sagte Trump in einem am Donnerstag im Sender „Fox News“ ausgestrahlten Interview: „Das werde ich, ja. Er mochte mich.“
▶︎ Anschließend folgte die erste Charme-Offensive in Richtung Pjöngjang: Der US-Präsident nannte Kim, mit dem er sich während seiner ersten Amtszeit von 2017 bis 2021 dreimal getroffen hatte, einen „klugen Kerl“.
Wir erinnern uns an eine groteske Brieffreundschaft: Trump erklärte 2018, dass Kim ihm „wunderschöne Briefe“ geschrieben habe. Und dass sich die beiden Staatsoberhäupter „verliebt“ hätten.
China für Trump der „eigentliche Rivale“
▶︎ Für den Korea-Experten Frederic Spohr, Direktor der Friedrich-Naumann-Stiftung in Südkorea, gibt es „mehrere Gründe, warum Trump das Gespräch mit Nordkorea sucht“. Er könne sich „als Friedensstifter inszenieren, der in einer unruhigen Weltregion Stabilität schafft“, so Spohr zu BILD. Ein Ziel, das er bereits in seiner Antrittsrede betonte.
Und weiter: „Strategisch betrachtet sieht er in China den eigentlichen Rivalen der USA. Ein Deal mit Kim könnte den Weg ebnen, um US-Truppen und die militärische Allianz mit Südkorea stärker auf die Eindämmung Chinas zu konzentrieren.“
Kim: Dank Putin-Deal in „starker Position“
▶︎ Aktuell größtes Hindernis: Aufgrund seiner Partnerschaft mit Putin ist Kim laut Spohr „in einer starken Position“. Klar ist: Russland unterstützt Nordkorea mit Kapital, Rohstoffen und technologischem Know-how. Dadurch habe Kim „wenig Interesse“ an einer Aufhebung der Sanktionen gegen sein Land, „denn er verfügt über die nötigen Ressourcen“.
Brisant: „Trump muss Kim also ein wirklich gutes Angebot machen“, erklärt Spohr. Heißt: Nordkorea als Nuklearmacht anerkennen – „ein Schritt, den er bei den Gipfeltreffen mit Kim noch ablehnte“. Seine jüngsten Äußerungen, in denen er Nordkorea wiederholt als Atommacht bezeichnete, „deuten jedoch auf eine mögliche Kursänderung hin“.
Trump lockt Kim mit Immobilien-Investment
Auffällig: Trump äußerte sich nach seinem Amtsantritt am Montag bereits mehrfach über Nordkorea. Dabei schwärmte er u. a. davon, dass sich die nordkoreanische Küste für Immobilienprojekte eignen würde. Spohr zu BILD: „Trump will wohl testen, ob und welche Reaktion aus Nordkorea kommt“.
▶︎ Doch bisher gab es noch keine Reaktion aus Pjöngjang. „Möglicherweise wartet er ab, bis deutlicher wird, was Trump zu geben bereit ist. Dank der strikten Kontrolle des Informationsflusses in Nordkorea steht Kim nicht unter Druck, schnell zu handeln“, analysiert der Experte.
Absurd: Die staatlichen Medien berichteten erst am Mittwoch über Trumps Wahlsieg und Amtsübernahme. Davor wussten viele Nordkoreaner sehr wahrscheinlich nicht einmal, dass Trump im November wieder zum Präsidenten gewählt wurde.