In den Wochen rund um die Bundestagswahl könnte es zu größeren Streiks in Deutschland kommen.
„Wir sind dazu in der Lage, einen Arbeitskampf erfolgreich durchzuführen“, sagte Verdi-Chef Frank Werneke der „Süddeutschen Zeitung“. „Die Beschäftigten sind hoch motiviert, für ihre Anliegen einzutreten.“
Werneke führt die Tarifverhandlungen für 2,5 Millionen Beschäftigte im öffentlichen Dienst von Bund und Kommunen, etwa für Erzieher, Müllwerker und Pflegekräfte, die in der kommenden Woche beginnen.
„Es liegt jetzt an den Arbeitgebern, ob ein Streik nötig wird“, sagte Werneke. „Wichtig wäre, dass sie spätestens in der zweiten Verhandlungsrunde ein gutes Angebot vorlegen.“
Diese zweite Verhandlungsrunde ist für den 17. und 18. Februar angesetzt, fünf Tage vor der Bundestagswahl.
▶︎ Der Verdi-Chef versicherte jedoch, die Wahl selbst nicht mit Warnstreiks beeinträchtigen zu wollen – was grundsätzlich möglich wäre, da die Gewerkschaft etwa den öffentlichen Nahverkehr oder die Deutsche Post bestreiken könnte, dort läuft derzeit ebenfalls eine Tarifrunde.
„Wir haben die Wahl im Blick und werden unsererseits dafür sorgen, dass sie geordnet und ungestört abläuft“, sagte Werneke.
Einen großangelegten Verkehrsstreik wie vor zwei Jahren, als Verdi mit der Eisenbahngewerkschaft EVG für einen Tag weite Teile des öffentlichen Verkehrs lahmlegte, will Werneke für die nächsten Monate nicht ausschließen.