Durch das Waffenruhe-Abkommen zwischen Israel und der Terror-Organisation Hamas werden wohl 1890 inhaftierte Hamas-Verbrecher freigelassen.

Das berichtet die Nachrichtenagentur AFP unter Berufung auf ägyptische Quellen.

Diese am Samstagnachmittag vom Außenministerium in Kairo genannte Zahl ist mehr als doppelt so hoch wie vorherige israelische Angaben, in denen von 737 freikommenden Häftlingen die Rede gewesen war. Die Hamas hat ihrerseits zugesagt, 33 der von ihr festgehaltenen Geiseln in der ersten Phase der Waffenruhe freizulassen.

Ägypten hatte in den Verhandlungen über das Waffenruhe-Abkommen zusammen mit den USA und Katar als Vermittler gewirkt. Die israelischen Behörden gehen davon aus, dass die 33 Geiseln am Leben sind, eine Bestätigung der Hamas stand allerdings noch aus.

Das Rote Kreuz werde die ersten Geiseln am Sonntag gemeinsam mit ägyptischen und katarischen Teams in Empfang nehmen. Sie würden dann nach Ägypten gebracht und dort der israelischen Seite übergeben.

Waffenruhe ab Sonntag

Die vereinbarte Waffenruhe soll am Sonntagmittag um 16 Uhr Ortszeit (15 Uhr MEZ) in Kraft treten.

Der Geisel-Deal sieht drei Phasen vor. Die erste Phase soll sechs Wochen dauern. In dieser Zeit gilt eine Waffenruhe, in der sich das israelische Militär schrittweise aus dem Zentrum von Gaza zurückziehen soll. Die aus dem Norden vertriebenen Palästinenser sollen zurückkehren.

In dieser ersten Phase soll die Hamas 33 Geiseln freilassen. Die Terroristen werde Berichten zufolge zuerst weibliche Geiseln und Minderjährige unter 19 Jahren freilassen, danach Männer über 50 Jahren. Israel soll für jede zivile Geisel 30 palästinensische Gefangene entlassen. Für jede freigelassene israelische Soldatin sollen 50 palästinensische Gefangene freikommen.

Mindestens drei Geiseln sollen in jeder Woche dieser ersten Phase freikommen. Falls die Hamas keine 33 lebenden Geiseln übergeben kann, soll – so bitter es auch ist – die Differenz durch die Übergabe sterblicher Überreste von Geiseln ausgeglichen werden.

Israel wird im Gegenzug bis zum Ende der ersten Phase alle seit dem 7. Oktober 2023 inhaftierten palästinensischen Frauen und Kinder unter 19 Jahren aus der Haft entlassen. Pro Tag sollen der Vereinbarung zufolge 600 Lkw-Ladungen mit Hilfsgütern in den Gazastreifen gebracht werden.