Die Wende ist wieder ausgefallen! Dortmunds Saison-Verwahrlosung geht unaufhaltsam weiter. Aufgefressen auch von Eintracht Frankfurt (0:2). Pleite-Triple und Voll-Absturz perfekt. Folge: nur noch Durchhalteparolen. Borussia Ohnmächtig!
„Es ist einfach Zeit, dass wir uns die Wahrheit sagen“, erklärte BVB-Trainer Nuri Sahin (36) am Tag vor dem Spiel.
Bitte schön…
Hört endlich auf, von der Champions-League-Qualifikation zu faseln! In dieser Form kommt ihr nicht mal in die Conference League. Der 2. Leuchtturm des deutschen Fußballs steht vor der Zwangsräumung! Die aus Leverkusen, Frankfurt und Leipzig stehen vor der Tür längst Schlange. Schluss mit der ewigen Märchen-Malerei von Fünf-Jahres-Wertungen und Sympathie-Tabellen! Dem BVB (Platz 10!) geht’s mies – und das nicht erst seit gestern.
Das Erreichen des letzten Champions-League-Finals (0:2 gegen Real Madrid) hat die tief liegenden Probleme (u.a. Kader-Qualität, Konstanz, Führungsgerangel) nur ein weiteres Mal übertüncht.
Sahin passt besser als alle anderen Klopp-Nachfolger
Wie grummelte Schalke-Legend Rudi Assauer († 2019) doch einst: „Wenn der Schnee geschmolzen ist, sieht man, wo die Scheiße liegt!“ Der Schnee im Ruhrpott ist seit dieser Woche weg – und mit Sahin steht nach Vorgänger Edin Terzić (42) binnen acht Monaten schon der zweite Homemade-Coach der Borussia vor dem K.o.
Ein menschliches Drama, passt Sahin doch besser zum BVB als alle anderen Trainer der Nach-Klopp-Ära!
Problem: Die BVB-Bosse haben nur kaum eine andere Wahl. Wenn sie nicht weiter dabei zusehen wollen, wie das Image ihres Vereins und alle Ziele im Rekord-Tempo geschrottet werden, müssen sie Sahin zeitnah von seinem Job erlösen!
► Fairer und zielführender wäre wahrscheinlich, sie würden die halbe Mannschaft entlassen. Aber so etwas Verrücktes hat sich seit Bundesliga-Gründung 1962 noch kein Klubchef getraut…
Bleibt die Erkenntnis, dass die Kombination aus überschätzten und inkonstanten Stars plus Berufsanfänger Sahin am Ende doch eine Spur zu halsbrecherisch war.
Entweder das Team folgt ihm nicht mehr, er hat es nie wirklich erreicht, sein Match-Plan war immer falsch, oder die Spieler sind einfach qualitativ nicht gut genug für die hohen Ziele: 25 Punkte nach 18. Spieltagen, wahnsinnige 31 Gegentore und bis zu 20 Zähler Rückstand auf Bayern sind kein Zufall, sondern ein Versagen in Serie. Die Mannschaft wirkt viel zu oft naiv, hilf-, plan- und kopflos.
Das vielversprechende Projekt Sahin (Vertrag bis 2027) ist gescheitert. Der Klub benötigt einen frischen Impuls von außen. Mit dieser Charakterlos-Mannschaft, das sollten sich die Macher um Watzke, Ricken, Kehl, Sammer und Co. aber dringend vor einer Entlassung noch mal vor Augen führen – drohen auch die nächsten BVB-Trainer ihr persönliches Armageddon zu erleben.
Fast würde man diesen Spielern wünschen, dass sie bis zum Saisonende mal täglich durch die alte Schleifer-Schule einer Medizinball-Legende wie Felix Magath (71) gescheucht würden. Spannend wäre es allemal…
Dortmund sucht sich selbst! Auch die Bosse müssen persönliche Konsequenzen in Erwägung ziehen. Nach dem Wembley-Endspiel und den Abgängen von Maatsen, Hummels, Reus und Sancho haben es die Macher erneut nicht geschafft, die Kader-Qualität zu steigern. Im Gegenteil: Trotz Nationalspieler-Transfers von Anton, Guirassy, Groß oder Beier stürzt der BVB ins Bodenlose. Die Zusammenstellung dieses Kaders? Nicht ausreichend!
Dass man sich seit 10 Jahren in einem Hire-and-Fire-Teufelskreis auf der Trainer-Position befindet und auch die „Günstig kaufen, teuer verscherbeln“-Philosophie nicht mehr richtig funktioniert, sollte zudem ein Argument dafür sein, mal über klubremde Neuzugänge auf der Management-Ebene nachzudenken.