Ein chinesisches „Monsterschiff“ sorgt für Unruhe vor den Philippinen. Das 165 Meter lange Schiff der chinesischen Küstenwache ist in philippinische Gewässer im Südchinesischen Meer eingedrungen. Bereits am 4. Januar war das Schiff erstmals in der Nähe der Insel Capones vor der Küste der nordwestlichen Provinz Zambales gesichtet worden. Die Regierung der Philippinen warf China aggressives Verhalten und fortdauernde Provokationen vor.

Der Vizechef des nationalen Sicherheitsrates, Jonathan Malaya, sagte: „Sie drängen uns an die Wand.“ Die Philippinen würden jedoch angesichts solcher Abschreckungstaktiken nicht zurückweichen. Malaya weiter: „Es ist eindeutig eine Provokation und ein klarer Versuch, unsere Fischer einzuschüchtern und ihnen ihre legitime Lebensgrundlage zu nehmen.“

Er schloss ein weiteres internationales Schiedsverfahren in diesem Zusammenhang nicht aus. Die philippinische Küstenwache hatte das „Monsterschiff“ aufgefordert, die Region zu verlassen – aber es befand sich dennoch weiter in der Nähe von Capones.

China wies die philippinischen Vorwürfe zurück. Die Philippinen sollten sämtliche Provokationen und falschen Anschuldigungen unterlassen und Handlungen unterbinden, die den Frieden im Südchinesischen Meer gefährdeten und die Lage dort verkomplizierten, forderte Außenamtssprecher Guo Jiakun in Peking. Ihm zufolge patrouilliert die chinesische Küstenwache in Übereinstimmung mit dem Gesetz in den betreffenden Gebieten.

China beansprucht Riff für sich und ignoriert Den Haag

Die Insel Capones liegt etwa 130 Seemeilen (240 Kilometer) vom umstrittenen Scarborough-Riff entfernt. Das fischreiche Riff wird in China Insel Huangyan genannt. Es stand im Mittelpunkt eines militärischen Zwischenfalls zwischen den beiden Ländern im Jahr 2012, woraufhin Peking das Riff besetzte. Der Ständige Schiedshof in Den Haag wies Chinas Gebietsansprüche 2016 zurück. Peking ignoriert das Urteil.

Das Regime in Peking reklamiert praktisch das gesamte Südchinesische Meer für sich. Die Philippinen, aber auch Vietnam, Malaysia, Taiwan und Brunei, weisen die Ansprüche zurück. Das rohstoffreiche Gebiet gilt auch als wichtige globale Handelsroute. In dem Streit kommt es seit Jahren immer wieder zu Schiffskollisionen und chinesischen Übergriffen mit Wasserkanonen.