Diese neuen Umfrage-Ergebnisse kommen der CDU ungelegen – und das, nachdem die Partei schon im Sonntagstrend abgerutscht ist.
Freitag und Samstag tagte der Bundesvorstand auf Einladung von Parteichef Friedrich Merz (69) in Hamburg. Man drehte gemeinsam an letzten Stellschrauben für den Wahlkampf, will die Kompetenz bei den Themen Wirtschaftskrise und Bekämpfung der illegalen Migration nun voll ausspielen.
Aber reicht das alles?
INSA ermittelte jetzt für BILD: Nur 28 Prozent der Bürger erwarten, dass es mit Merz als Bundeskanzler im Land besser laufen würde. „In etwa genauso“, antworten 37 Prozent. Und: Dass sich die Lage unter dem CDU-Bundesvorsitzenden als Regierungschef „eher schlechter“ entwickeln würden, glauben gar 25 Prozent der Bürger.
Ein Merz-Booster sieht anders aus.
INSA fragte außerdem: „Angenommen, Sie könnten den Kanzler direkt wählen und hätten die Wahl zwischen Olaf Scholz, Friedrich Merz, Robert Habeck und Alice Weidel. Für wen würden Sie sich am ehesten entscheiden?“
Enttäuschend für die Unions-Strategen: Merz landet hier mit 21 Prozent nur auf dem gleichen Niveau wie die Kanzlerkandidatin der in Teilen rechtsextremen AfD, Alice Weidel (45).
Und sonst? Sitzt die AfD der Union im Nacken, während die Werte für die CDU/CSU noch immer nicht nach oben gehen.
Was also tun?
Stundenlang debattierten die Mitglieder des CDU-Bundesvorstands auf der Klausurtagung. Ein Haupt-Schuldiger für die Lage war dann schnell gefunden – und zwar in Bayern. Die Störmanöver zum Jahresauftakt hätte sich CSU-Chef Markus Söder (69) besser verkniffen, kritisierten Landesvorsitzende. Schleswig-Holstein-Regent Daniel Günther (51) klagte in der Sitzung, Söder wolle mit seinem Anti-Schwarz-Grün-Furor die Ergebnisse der CSU auf Kosten der CDU verbessern.
Dass Günther selbst im TV auf Söder losgegangen war und diesen zusätzlich provoziert hatte (einfach mal „den Mund halten“), nahm ihm in der Runde keiner krumm. Auch Merz klagte darüber, es sei ein „dämliches Thema mit den Koalitionen“.
Doch in Bayern kommen Söders Attacken gut an – die CSU steht jetzt bei 44 Prozent. Sie hätte damit großen Anteil an einem möglichen Wahlsieg der Union, der nahezu unisono um 30 Prozent vorhergesagt werden.
Merz tröstet sich indes mit den Erhebungen des Allensbach-Instituts, dessen Chefin Renate Köcher in Hamburg zu Gast war. Allensbach taxiert die Union als einziges Institut auf 36 Prozent. Merz sagte, es sei bei der Wahl 2021 auch am nächsten dran gewesen.