Dramatischer Hilferuf aus Sachsen! Wegen der Sperrung der maroden Elbbrücke im Touristenort Bad Schandau fürchtet nun fast ein Drittel (31 Prozent) der Unternehmen aus der Region im Elbsandsteingebirge um ihre wirtschaftliche Existenz.

▶︎ Die einzige Elbquerung zwischen der Kreisstadt Pirna und dem tschechischen Aussig (Usti nad Labem) war am 7. November vollkommen überraschend wegen mehrerer Risse in der Spannbeton-Konstruktion gesperrt worden.

Seither müssen Autofahrer täglich einen Umweg von über 50 Kilometern fahren.

Bad Schandau jetzt ein zweigeteilter Ort

Die Brücke ist wie die im September eingestürzte Dresdner Carolabrücke eine Betonkonstruktion mit sogenannten Stahl-Spannstäben.

Seit der Sperrung ist der Ort damit praktisch zweigeteilt. Hotels, Pensionen, Einwohner und auch Unternehmen – wie Pflegedienste und Lieferanten – sind vom Verkehr abgeschnitten. Auch der Bahnhof liegt jetzt unerreichbar für den Autoverkehr auf der „falschen“ Elbseite.

Eine Umfrage der Industrie- und Handelskammer (IHK) Dresden zeigt zudem: 61 Prozent der Firmen melden inzwischen Umsatzrückgänge, neun Prozent beklagen den Verlust von Personal.

Dresdens IHK-Hauptgeschäftsführer Lukas Rohleder betont: „Das macht deutlich, dass wir in einer Situation sind, die über das hinausgeht, was wir durch Hochwasser und Brandsituation kennen.“ Finanzielle Unterstützung sei wichtig, aber noch wichtiger sei die schnelle Wiederherstellung der Verkehrsanbindung.

Keine Wiedereröffnung der Brücke vor 2026 erwartet

Die Brücke war nach einer Sonderprüfung gesperrt worden, die wegen des Teileinsturzes der Dresdner Carolabrücke durchgeführt wurde. Bis Juni soll feststehen, ob die Brücke in Bad Schandau zumindest eingeschränkt nutzbar ist.

Am Montag begannen in Bad Schandau Vermessungen für den Bau einer Behelfsbrücke und einer späteren dauerhaften Ersatzbrücke. Die Ergebnisse sollen nach Auskunft des sächsischen Infrastrukturministeriums in drei bis vier Wochen vorliegen.

Dass es wieder möglich wird, die Elbe in dem Ort mit dem Auto zu überqueren, werde demnach nicht vor 2026 erwartet.