Edeka will Angebot der Käse- und Fleischtheken drastisch einschränken

Wurst und Käse, frisch und nach den eigenen Wünschen aufgeschnitten – wer das möchte, war in den Märkten von Edeka bisher immer richtig.

Anders als Discounter oder der Konkurrent Rewe präsentierten die Edeka-Märkte ihren Kunden Wurst, Fleisch, Käse und teils auch Fisch immer auch mit Verkäufern an der sogenannten Frischetheke.

Nun aber soll das Angebot offenbar drastisch eingeschränkt werden, wie die „Lebensmittelzeitung“ berichtet. „Edeka operiert am Herzstück, den Bedientheken. Weil der Händler immer weniger Personal findet, führen fast alle Regionen das Konzept der „flexiblen Theken“ ein, heißt es in dem Bericht.

Demnach will das Unternehmen in einigen Regionen seine Märkte so umbauen, das zu bestimmten Uhrzeiten dort auch Selbstbedienung statt Service angesagt ist. Betroffen sind laut „Bild“-Zeitung der Südwesten Deutschlands, Bayern, der Norden und der Bereich Minden-Hannover.

Grund für den Schritt soll der Mangel an qualifiziertem Personal sein. Ob eine Reduzierung der Personalstärke aus Kostengründen eine Rolle spielt, ist bislang nicht bekannt.

Fleischerhandwerk hat Nachwuchssorgen

Die sogenannten „flexiblen Theken“ könnten dann wahlweise von Personal betreut, aber zu anderen Zeitpunkten dann bereits vorverpackte Waren anbieten. Ziel sei es laut „Bild“, zu „Randzeiten“ auch „ohne Personal funktionieren“ zu können.

Zum beklagten Fehlen von Fachkräften: Bundesweit herrscht in der Tat beispielsweise ein Mangel an Fleischereifachverkäufern, Märkte wie Edeka konkurrieren dabei mit örtlichen Metzgereien und Fleischereien.

Eine offizielle Stellungnahme der Firma zu der Umstrukturierung steht noch aus. Der Unternehmensverbund Edeka ist genossenschaftlich organisiert und besteht vor Ort teils aus selbstständig operierenden Einzelhändlern. Bundesweit arbeiteten im Jahr 2023 über 400.000 Mitarbeiter für Edeka.

Zuletzt hatte die Firma vor den Landtagswahlen in Sachsen und Thüringen mit einer Kampagne gegen die AfD von sich reden gemacht, auch WELT hatte über „Blau ist keine gute Wahl“ und die Kritik an der Aktion berichtet.