Auch das kann Politik sein: die Klamottenwahl.
Außenministerin Annalena Baerbock (44, Grüne) sorgte bei ihrem Blitz-Besuch beim neuen Machthaber in Syrien für Aufsehen. Nicht bloß, weil sie deutlich machte, dass Europa dort nicht zum Geldgeber für islamistische Strukturen werden wolle. Und nicht nur wegen des ihr verweigerten Handschlags zur Begrüßung durch den Islamisten Ahmed al-Scharaa (43). Sondern auch, weil sie in Damaskus so leger aus der Militärmaschine gestiegen war: In heller Chino-Hose, heller Bluse, hellem Mantel, hellen Absatzschuhen kam sie eher privat daher.
Doch BILD weiß: Die Außenministerin setzt bewusste Zeichen. Baerbock hat einen Dress-Code!
Das Syrien-Symbol: Nicht zusätzlich aufwerten, den neuen Machthaber, den Ball flach halten. Hinzukam: Niemand aus der Delegation habe genau gewusst, in welchem Umfeld das Treffen mit dem Ex-Rebellenchef stattfinden wird – und an welche Orte Baerbock kommt.
„Im Foltergefängnis des gestürzten Machthabers Assad wäre ein Kleid oder ein zu feines Outfit absolut unpassend“, so ein Ex-Mitglied des Regierungsprotokolls zu BILD. Angesichts der Anreise im Militärflieger (Hänge-Netz-Sitze) sei ohnehin eher praktische Kleidung gefragt – Und: Umziehen sei auch nicht drin gewesen.
Übrigens: Das Damaskus-Outfit trug Baerbock schon einmal: im Februar 2024 bei ihrem Besuch in Odessa und Mykolajiw in der Ukraine. Auch damals musste es ein eher praktisches Outfit sein. Dies erwies sich auch im Nachhinein als richtig, da Baerbock mit ihrem Stab vor einer Russendrohne in Sicherheit gebracht werden musste.
Und wie fällt die Meinung der Mode-Expertin zum Leger-Look der Außenministerin aus? Die Berliner Mode-Designerin Lana Mueller sieht in dem Outfit einen Look, der „Freundlichkeit und Optimismus ausstrahlt“. Aber: „Es ist ein eher privater Look.“
Das könne angemessen sein. Verbesserungsvorschlag der Designerin: „Seidenbluse mit Stoffhose, wenn man schon nicht im Anzug erscheinen möchte.“
Aber vor allem dem islamistischen Rebellenchef, der nun das Land führen will, rät die Mode-Expertin dringend zur Klamotten-Renovierung: „Sein Anzug ist viel zu altmodisch.“ Er solle besser auf „moderne italienische Anzüge“ umsteigen.
Aber: Immerhin hatte er überhaupt einen Anzug – bis vor wenigen Tagen trug Ahmed al-Scharaa noch Kampf-Uniform.
Seine Hand reicht er Frauen allerdings auch im Anzug nicht. Dies musste Baerbock bei ihrem Empfang in Damaskus ja erfahren.