Ukraine stoppt Erdgastransit Richtung Europa

Die Ukraine hat die Durchleitung von russischem Gas in
Richtung Europa wie angekündigt eingestellt, um Russland von
weiteren Einkünften abzuschneiden. Der
Transitvertrag mit Gazprom wurde nicht verlängert. Der russische Gaskonzern teilte
dazu mit, dass er weder juristische noch technische Möglichkeiten habe, das Gas
durch die Ukraine zu pumpen. Seit dem frühen Morgen sei die Befüllung deshalb
eingestellt worden.

Eine Sprecherin der EU-Kommission in Brüssel hatte zuvor erklärt, die Europäische Union sei darauf vorbereitet. Die europäische Gasinfrastruktur sei
flexibel genug, um Gas nicht-russischen Ursprungs über alternative
Routen nach Mittel- und Osteuropa zu liefern.

Slowakei kritisiert die Ukraine

Auch die
slowakische Regierung in Bratislava hatte am Dienstag erklärt, auf den
Stopp vorbereitet zu sein. Die Gasspeicher seien zu hundert Prozent
gefüllt, es gebe genug Reserven für das neue Jahr, teilte das
Wirtschaftsministerium mit. Das an die Ukraine grenzende Land hatte massiv gegen
die Entscheidung der Ukraine protestiert. Der linkspopulistische Ministerpräsident
Robert Fico, dem Kritiker eine prorussische Haltung vorwerfen, drohte damit,
Stromlieferungen aus der Slowakei an die Ukraine zu stoppen.

Die Republik Moldau wäre ebenfalls von dem ukrainischen
Transitstopp betroffen gewesen. Gazprom hatte jedoch zuvor schon beschlossen,
wegen angeblicher Schulden die Lieferungen zu
stoppen.