Eigentlich ist Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) eher als kühles Nordlicht bekannt. Doch wenn es um seine Ehefrau Britta Ernst (SPD) geht, kommt er so richtig ins Schwärmen. „Als Britta in meinem Leben auftauchte, war für mich sehr früh klar, dass das genau die Frau ist, die ich toll finde“, erinnert sich Scholz.

Im „Zeit“-Podcast „Und was machst du am Wochenende?“ plaudert der Kanzler geradezu ausgelassen über seine Ehe.

Denn auch wenn es für ihn Liebe auf den ersten Blick war, war er sich offenbar nicht so sicher, ob das auch für Britta Ernst galt: „Ich habe sie angeschmachtet“, so Olaf Scholz. „Und habe gedacht: Niemals nimmt die mich.“

Kennengelernt hatten sich der Kanzler und seine heutige Ehefrau schon in den 80er-Jahren. 1998 folgte die Hochzeit. Scholz war damals 40 Jahre alt, Ernst Ende 30. Kinder hat das Paar nicht. Beide leben in Hamburg und Potsdam zur Miete, für ihre politischen Karrieren nimmt das Paar auch eine Fernbeziehung und Pendeln in Kauf.

Ernst ist selbst Politikerin, seit ihrer Jugend Mitglied in der SPD. „Wir haben immer versucht, eigenständige politische Karrieren und eigene berufliche Tätigkeit zu haben. Und dass das auch nicht vermengt wird“, betont Scholz.

Dabei habe auch ihre Entscheidung geholfen, bei der Hochzeit jeweils den eigenen Namen zu behalten. „Sodass niemand auf seinen Vornamen reduziert wird, wenn über den anderen berichtet wird“, erklärt der Kanzler. „Und dass es für alle vorstellbarer ist, dass das ganz eigenständige professionelle politische Laufbahnen sind.“

Einschnitte in der eigenen politischen Laufbahn

Trotzdem musste Ernst schon für die Karriere ihres Mannes Einschnitte in der eigenen politischen Laufbahn in Kauf nehmen: Seit 1997 war Ernst Mitglied der Hamburger Bürgerschaft, gewann auch 2011 ein Mandat und zog erneut ins Landesparlament ein. Als ihr Mann im selben Jahr allerdings zum Ersten Bürgermeister in Hamburg gewählt wurde, zog sich Ernst aus der Bürgerschaft zurück.

Sie ging daraufhin nach Berlin, wurde stellvertretende Fraktionsgeschäftsführerin der SPD-Bundestagsfraktion, später Ministerin in Brandenburg. Heute sagt Scholz über die Situation: Es habe „sich gut gefügt“.

Nach dem Geheimnis seiner Ehe gefragt, antwortet der Kanzler: „Unsere Liebe ist ja noch viel älter als unsere Ehe.“