Überraschung zu Weihnachten: Ukraine-Präsident Wolodymyr Selenskyj entlässt den ukrainischen Botschafter in Deutschland, Oleksii Makeiev. Das erfuhr BILD übereinstimmend aus mehreren Quellen in Diplomatenkreisen.

▶︎ Sein Nachfolger soll der derzeitige ukrainische Botschafter in Israel, Jewhen Korniychuk (58), werden.

Makeiev war seit Oktober 2022 im Amt, folgte Amtsvorgänger Andrij Melnyk (49), der das Amt in Berlin zuvor mehr als sieben Jahre bekleidete. Offiziell heißt es, Makeievs Ablösung sei Teil einer regulären Rotation zahlreicher ukrainischer Diplomaten weltweit.

Doch hinter den Kulissen brodelte es gewaltig!

„Es ist kein Geheimnis in diplomatischen Kreisen, wer seine Arbeit systematisch kritisiert hat“, schreibt die ukrainische Zeitung „Europäische Prawda“ über das Ende Makeievs. Gemeint ist Vorgänger Andrij Melnyk, der nach seinem Ausscheiden in Deutschland zunächst nach Brasilien „strafversetzt“ wurde, wie es heißt.

Doch jetzt scheint der streitbare Diplomat rehabilitiert, wird im Rahmen der Diplomaten-Rotation UN-Botschafter der Ukraine – eine massive Beförderung des immer noch auf Deutsch twitternden Diplomaten. Was aus seinem Nachfolger Makeiev nach seinem Einsatz in Deutschland wird, ist dagegen unklar.

Öffentlich hatte Ex-Botschafter Melnyk Noch-Botschafter Makeiev immer wieder attackiert. Dieser solle „sein Gesäß hochkriegen“, Deutschland zu mehr Unterstützungsleistungen für die Ukraine zu bewegen, so Melnyk im „Tagesspiegel“.

In Diplomatenkreisen heißt es, auch hinter den Kulissen habe er mit Kritik nicht zurückgehalten. Ob das den Ausschlag für Melnyks Beförderung und Makeievs Entlassung unter dem neuen ukrainischen Außenminister Andrij Sybiha (49) gegeben hat – unklar.

Makeiev wird nach BILD-Informationen noch bis Februar in Deutschland bleiben. Die notwendigen Dokumente zu seiner Abberufung seien jedoch bereits an das Auswärtige Amt in Berlin verschickt worden, erklären Insider.

Während Makeievs Amtszeit lieferten die von Olaf Scholz (66) geführten Regierungskoalitionen 121 Kampfpanzer und 140 Schützenpanzer sowie zahlreiche weitere schwere Waffen an die Ukraine. Lieferungen, die zum Zeitpunkt des Amtsantrittes im Oktober 2022 von der deutschen Seite noch ausgeschlossen wurden.

Auf BILD-Anfrage wollten sich weder Oleksii Makeiev noch Andrij Melnyk zu dem Vorgang äußern.