Sie wurde wochenlang eingesperrt und musste Unerträgliches durchmachen: Hanna Katzir (†77), die während des Terror-Angriffs der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 gefangen genommen und im Rahmen des Geiselaustauschs im November 2023 freigelassen wurde, ist im Alter von 76 Jahren gestorben.
Die Terroristen hatten Hannas Mann Rami (†79) während des brutalen Hamas-Überfalls getötet, dann nahmen sie Hanna und ihren Sohn als Geiseln und verschleppten sie in den Gazastreifen.
„Mit großer Trauer geben wir den Tod von Hanna Katzir bekannt, einem geschätzten Mitglied unseres Kibbuz“, heißt es in einer Erklärung des Kibbuz Nir Oz, aus dem sie entführt wurde, am Dienstag.
Schlechter gesundheitlicher Zustand
Nach ihrer Freilassung Ende November 2023 war sie schwer krank ins Krankenhaus eingeliefert worden. Ihr Zustand verschlechterte sich seitdem dramatisch.
Entführt und gezeichnet von Hunger und Gewalt bekam sie schwerwiegende Herzprobleme. Erst nach ihrer Freilassung erfuhr sie, dass auch ihr Sohn Elad von der Hamas ermordet wurde.
Hanna Katzir, Mutter von drei Kindern und Oma von sechs Enkeln, hatte ihr Leben der Familie und den Kindern im Kibbuz gewidmet. „Sie war eine hingebungsvolle Ehefrau und Mutter voller Liebe“, erinnert sich Tochter Carmit Palti-Katzir. Doch das Leid, das Hanna seit dem 7. Oktober ertragen musste, wurde ihr schließlich zum Verhängnis.
Hannas Tod wirft ein Schlaglicht auf die über 100 Geiseln, die weiterhin im Gazastreifen festgehalten werden. „Jeder Tag in Gefangenschaft gefährdet das Leben unserer Lieben“, appelliert ihre Tochter an die Welt. Auch Israels Präsident Isaac Herzog forderte diese Woche erneut: „Bringt sie endlich nach Hause!“
Brisante Untersuchung zu getöteten Geiseln
Gleichzeitig wurde eine Untersuchung zu den sechs im August von der Hamas getöteten Geiseln in Gaza veröffentlicht, die die israelische Armee nicht mehr vor dem Tod hatte retten können.
Demnach habe die Präsenz von Soldaten im südlichen Gazastreifen dazu beigetragen, dass die Hamas die Geiseln ermordete. Die israelische Armee erklärte am Dienstag, dass eine Bodenoperation bei Tel al-Sultan „einen gewissen Einfluss“ auf die Entscheidung der Terroristen hatten, die Geiseln zu töten.
Die sechs Opfer wurden von Hamas-Kämpfern durch Kopfschüsse „hingerichtet“, wie Premierminister Benjamin Netanjahu damals sagte.
Das Forum der Geiselfamilien drängt derweil auf schnelles Handeln: „Es ist Zeit, alle Geiseln zurückzubringen. Wir brauchen eine klare Vereinbarung mit festem Zeitplan!“
Aktuell hält die Hamas noch 96 Geiseln in Gaza fest. 34 wurden von Israel bereits offiziell für tot erklärt. Internationale Vermittler wie Ägypten, Katar und die USA verhandeln weiter, um eine Freilassung der Geiseln zu erreichen.
Premier Benjamin Netanjahu erklärte zuletzt, es gebe „Fortschritte“.