Bei VW steht offenbar ein Weihnachtswunder bevor: Betriebsrat und Konzernspitze haben sich im Streit um Werkschließungen und Entlassungen angenähert. Nach BILD-Informationen soll der VW-Aufsichtsrat um 15 Uhr am Freitag zu einer Sondersitzung zusammenkommen.

Eine Einigung auf ein Sparprogramm im Laufe des Freitags ist wahrscheinlich, heißt es aus Unternehmenskreisen. Derzeit säßen Juristen über den Details.

Die fünfte Verhandlungsrunde in dem Konflikt läuft seit Montag. Es ist die längste Gesprächsrunde in der Geschichte des Unternehmens. Seit Montag ringen Vertreter von Volkswagen und IG Metall um eine Lösung im Streit um Lohnkürzungen, Werkschließungen und Entlassungen.

Wunsch nach einem Weihnachtswunder

Es gibt zwei wichtige Themen in diesen Verhandlungen: Die Löhne und die betrieblichen Regeln in den Werken (Arbeitszeiten, Werke, Sonderzahlungen, etc).

Beide Seiten hatten zuvor den Wunsch geäußert, vor Weihnachten zu einer Einigung zu kommen. Rund 70 Vertreter von Unternehmen und Gewerkschaft haben sich für die Tarifrunde in einem Hotel in Hannover einquartiert.

Die ganze Nacht wurde verhandelt

Die vergangene Nacht wurde durchgehend verhandelt und noch immer laufen die Beratungen. Jetzt geht es darum, eine belastbare Basis zu finden, die rechtlich geprüft werden kann und dann durch die VW-Gremien muss.

Showdown ist am heutigen Freitag um 15 Uhr. Dann kommt der VW-Aufsichtsrat zu einer Sondersitzung zusammen, um das Sparpaket abzusegnen. Im Aufsichtsrat sitzen sich die Eignerfamilien Porsche und Piëch und die Arbeitnehmervertreter gegenüber.

Ziel des VW-Konzerns: Die Kosten senken und Überkapazitäten abbauen, also die Produktion zurückfahren. Dafür bräuchte es weniger Personal. Das könnte auch dadurch erreicht werden, dass Mitarbeiter, die in Rente gehen oder ausscheiden nicht nachbesetzt werden. Insgesamt hat die Arbeitgeberseite vor den Verhandlungen eine Einsparsumme von rund fünf Milliarden Euro angepeilt.

Bis zuletzt wurde aber auch um die Schließung von ganzen Werken gerungen. Nach BILD-Informationen ist weiterhin die Zukunft von Osnabrück und Dresden unsicher!

Eine an den Verhandlungen beteiligte Person: „Wir haben jetzt die Chance, die richtigen Weichen für die Zukunft von Volkswagen zu stellen.“