Nach einem Brand am russisch besetzten Atomkraftwerk Saporischschja
in der Ukraine muss ein beschädigter Kühlturm nach Angaben der Internationalen
Atomenergiebehörde (IAEA) wohl abgerissen werden. „Dieses große Gebäude
ist künftig nicht mehr nutzbar. Daher wird es wahrscheinlich irgendwann
in der Zukunft abgerissen“, sagte IAEA-Chef Rafael Grossi während eines
Besuchs des Atomkraftwerks. Auf X teilte Grossi ein Video, in dem er in Schutzkleidung und mit
Helm zusammen mit seinem Team die Anlage begutachtet.
Der
Kühlturm des Atomkraftwerks war bei einem Brand im August beschädigt worden. Die Ukraine
warf der russischen Besatzung vor, den
Brand ausgelöst zu haben. Die von Russland eingesetzte Kraftwerksleitung
und die Verwaltung für den besetzten Teil des Gebiets Saporischschja
sprachen dagegen von einem ukrainischen Drohnenangriff als Ursache.
Grossi sagte nach dem Vorfall, der Schaden am Kühlturm
beeinträchtige die Sicherheit der sechs stillliegenden Reaktoren des AKW
nicht. Auf dem Gelände des AKW sind bereits seit Längerem Beobachter der IAEA stationiert.
Besetzt seit 2022
Das russische Militär hatte schon im Februar 2022 das AKW besetzt. Die Ukraine sieht in der russischen Besatzung dort eine Gefahr und wirft Russland regelmäßig vor, die Sicherheit des Kraftwerks zu gefährden. Russland sieht seinerseits mögliche ukrainische Angriffe auf das Kraftwerk als Gefahr, die Beobachtern zufolge jedoch nicht plausibel erscheinen. Experten gehen davon aus, dass das Kraftwerk nicht anfällig für Angriffe ist. Mitte August warnte Grossi jedoch, dass sich die Sicherheit rund um das AKW verschlechtere. Es hatte eine Explosion im Sicherheitsbereich gegeben.
Das russische Militär greift in seinem Angriffskrieg gegen die Ukraine immer wieder Infrastruktur an, und gefährdet so die Energiesicherheit des Landes. Ukrainische wie russische Atomkraftwerke sind in dem laufenden Krieg immer wieder bedroht.