Cyberangriff auf das Bundesinnenministerium (BMI)!
Am Samstag war die hochgesicherte Internetseite des Ministeriums von Nancy Faeser (54, SPD) über Stunden nicht abrufbar. Nach einem fehlgeschlagenen Versuch erschien beim User die Auskunft: „Service unavailable“ – Dienst nicht verfügbar. Ein Sprecher bestätigte auf BILD-Anfrage zunächst nur den Ausfall. Dieser ereignete sich etwa zwischen 12.30 und 14.30 Uhr.
Es war ein Angriff
Doch es war ein Angriff gegen Deutschlands oberste Sicherheitsbehörde! Jetzt erklärt ein Ministeriumssprecher gegenüber BILD: „Die Analyse durch das Informationstechnikzentrum Bund (ITZ) hat ergeben, dass die Ursache für die kurzzeitige Nichtverfügbarkeit der BMI-Webseite ein DDoS-Angriff war.“
Zu dessen Hintergründen könne man „noch keine Aussage“ treffen. Die Abkürzung DDoS steht für Distributed Denial-of-Service. Bei einem DDOS-Angriff wird ein Server gezielt mit so vielen Anfragen bombardiert, dass er die Menge der Anfragen nicht mehr bewältigen kann und zusammenbricht.
Höchst problematisch wäre ein solcher Überlastungs-Zusammenbruch der Internetseite in einer Kriegs- oder Krisenlage. Generell gilt, dass DDoS-Angriffe auf einen Dienst im Internet gemäß Paragraf 303b des Strafgesetzbuches in Deutschland als Computersabotage anzusehen sind und damit mit bis zu fünf Jahren Gefängnis bestraft werden.
Anfang November sagt Faeser bei der Vorstellung eines Lagebildes zur Cybersicherheit: „Wir müssen uns gegen Bedrohungen durch Hackerangriffe, Manipulationen und Desinformation besonders wappnen“, die von Russland, aber auch von anderen Akteuren ausgingen. Der russische Krieg gegen die Ukraine sei „auch für die IT-Sicherheit in Deutschland eine Zeitenwende“.
Hoffentlich hat man diesen Appell auch beim zentralen IT-Dienstleister des Bundes, dem ITZ mitbekommen. Die Behörde hat 4500 Mitarbeiter und gehört zum Finanzministerium. In der Vergangenheit gab es in Sicherheitskreisen wiederholt Zweifel an der Krisenfestigkeit des IMZ in Bonn.