Es war ein Paukenschlag in Hessens neuer schwarz-roter Landesregierung! Wirtschaftsminister Kaweh Mansoori warf im Juli seine Staatssekretärin, die Bau-Professorin Lamia Messari-Becker, hochkant raus. Nach nur sechs Monaten im Amt.

Es tobte ein heftiger Streit um die Entlassung – mit Untersuchungs-Ausschuss, Grüne und FDP gegen die schwarz-rote Regierung. Der Politik-Betrieb in Wiesbaden war monatelang mit der Affäre um die als willensstark und streitbar beschriebene Staatssekretärin beschäftigt.

Vorwurf beim Rauswurf: Sie soll einen Streit an der Schule ihres Kindes geführt haben und könnte dabei ihre Funktion als Staatssekretärin ins Spiel gebracht haben. Die Ex-Staatssekretärin weist die Vorwürfe vehement als unzutreffend zurück.

Messari-Becker wehrte sich. Mit einem Eilantrag beim Verwaltungsgericht in Wiesbaden ging sie gerichtlich gegen ihre Entlassung vor.

Jetzt könnte der Streit enden, wie er begonnen hat. Mit einem Paukenschlag. Der Eilantrag (Az. 3 L 1561/24.WI) wurde nach monatelanger Prüfung abgelehnt. Das erfuhr BILD vom Verwaltungsgericht Wiesbaden. Die Beteiligten haben laut Richterin Diana Patricia von Borries-Hanstein den Beschluss erhalten.

▶ Das war passiert: Im Juli berichtete Minister Mansoori von einem Fehlverhalten der Bau-Professorin, die er im Januar bei Amtseinführung überschwänglich gelobt hatte. Sie kam als Quereinsteigerin nach Wiesbaden und hatte sich u.a. im „Club of Rome“ und in Talkshows als Klima-Expertin einen Namen gemacht.

Doch der Wirtschaftsminister sprach bei der Entlassung von einer anderen Seite der Bau-Professorin: „Ein nicht hinnehmbares Fehlverhalten, das meinen Werten und Ansprüchen an meine engsten Mitarbeitenden widerspricht, entzog mir die Grundlage für eine weitere vertrauensvolle Zusammenarbeit mit ihr. Da sich der Vorfall außerhalb des Dienstverhältnisses ereignete, werde ich mich zu den Einzelheiten nicht äußern.“

Messari-Becker sagte stattdessen: „Die Schädigung meines Rufes und die Belastung für meine Familie dauern indes an. Ich erwarte daher, dass Minister Kaweh Mansoori seine rufschädigende und nach Ansicht renommierter Beamtenrechtler fürsorgepflichtverletzende Pressemitteilung zurücknimmt beziehungsweise hilfsweise korrigiert.“

Das Wirtschaftsministerium hielt bis zum Schluss an seiner Darstellung fest.