Der Feuerzeug-Wurf auf Bochums Torhüter Patrick Drewes ist DER Liga-Skandal der Saison!
Kurz vor Spielende zwischen Union und Bochum (1:1) wurde Drewes von hinten aus dem Union-Block beworfen, musste behandelt werden, ehe für 28 Minuten unterbrochen wurde. Die Partie ging mit neun Mann, Stürmer Philipp Hofmann (31) im Tor und einem „Nichtangriffspakt“ zu Ende. Historisch!
Union-Trainer Bo Svensson war sauer, brüllte Richtung Kollege Dieter Hecking (60). „Das ist nicht in Ordnung.“ Hecking ging aber nicht darauf ein.
Schnell wurde klar: Bochum wird gegen das Ergebnis Einspruch einlegen, der Täter konnte gefasst werden. Trotzdem sind noch viele Fragen offen – BILD beantwortet sie!
Kriegt Bochum drei Punkte am grünen Tisch?
Höchstwahrscheinlich! Laut Rechts- und Verfahrensordnung des DFB (Paragraf 17, Punkt 2b) können Einsprüche gegen die Wertung erhoben werden, wenn die Schwächung des eigenen Teams durch einen während des Spiels eingetretenen Umstand erfolgt ist, welcher nicht mit der Partie und einer dabei erlittenen Verletzung im Zusammenhang steht. Heißt: Voraussichtlich der erste Bochumer Saisonsieg und Sprung auf Platz 17.
Wie geht’s Drewes?
Noch am Abend wurde er in einem Berliner Krankenhaus untersucht, reiste nicht mit dem Team zurück. Die Tests auf eine Gehirnerschütterung verliefen unauffällig.
Nach BILD-Informationen ist er zwar wohlauf, klagt jedoch über Kopfschmerzen, Übelkeit und Unwohlsein. Konnte sich in der Kabine zunächst nicht an den Vorfall erinnern. Beim Sonntagstraining fehlte er. Im Internet werfen ihm viele Schauspielerei vor. Ex-Schiri Manuel Gräfe (51) bezeichnete Drewes’ Verhalten als „Schmierentheater“.
Auf „X“ schreibt er: „Feuerzeugwurf ist inakzeptabel!! Aber das Schmierentheater von Drewes auch!“
Welche Strafen drohen Union und Werfer?
Der 27-jährige Täter konnte im Stadion festgenommen werden – Verdacht auf gefährliche Körperverletzung, das LKA ermittelt! Noch im Stadion stimmte er einer Blutentnahme zur Alkoholkontrolle zu, Ergebnis offen. Jetzt drohen ihm Stadionverbot, Geldstrafe und womöglich eine Zivilklage von Drewes.
Union muss mit einer DFB-Geldstrafe rechnen. Auch ein Teilausschuss oder Geisterspiele sind möglich.
Warum brach Schiri Petersen nicht ab?
2015 bekam Spielleiter Martin Petersen (39) beim Relegations-Duell zwischen Osnabrück und Leipzig selbst ein Feuerzeug an den Kopf – und pfiff vorzeitig ab.
Warum jetzt nicht? Petersen zu BILD: „Es hatte nichts damit zu tun, dass Unparteiische eine höhere Relevanz hätten als Spieler. Für uns Schiedsrichter ist aber kein Wechselkontingent vorgesehen und der Schiedsrichter muss auch immer für sich beantworten, ob er nach einem Angriff noch in der Lage ist, objektiv und neutral das Spiel weiter zu leiten.“
Und weiter: „Ein Angriff führt dazu, dass das Schiedsrichter-Team dezimiert wird und eine ordnungsgemäße Fortführung des Spiels dann nicht mehr möglich ist. Am Samstag konnten in der Unterbrechung die entscheidenden Fragen geklärt werden, beide Seiten waren mit der Fortsetzung der Partie einverstanden“.