Der Kanzlerkandidat der Grünen, Robert Habeck, ist für seine Lockerheit bekannt. Doch auch der Wirtschaftsminister wird bei der Arbeit mal emotional. Oder?

Im Interview stellte ihm BILD-Chefin Marion Horn eine sehr persönliche Frage: „Haben Sie im Büro schon einmal geweint?“ Der Vizekanzler musste nicht lange überlegen. „Nein“, sagte er – und gab die Frage dann an die Chefredakteurin zurück.

Horn antwortete mit einem klaren „Ja!“. Und das schien Habeck zu überraschen. Der Grünen-Politiker wertete es als Indiz dafür, dass „wir unterschiedlich intensive Jobs haben“.

Großes Leid macht Habeck betroffen

Auch, wenn bisher nie Tränen flossen: Habeck hat des Öfteren gezeigt, dass er ein Herz hat. Als ein Flutopfer im vergangenen Sommer bei einem Besuch im Hochwassergebiet in Süddeutschland in Tränen ausbrach, klopfte Habeck ihm aufmunternd auf die Schulter.

Auch, wenn es um die Ukraine geht, wird der Vizekanzler emotional: Bei einem Besuch 2023 in einem Kiewer Krankenhaus erklärte er einem verletzten Soldaten, er empfinde „tiefe Scham“ darüber, dass die Waffenlieferungen aus Deutschland zu spät und nicht in ausreichender Zahl kamen.

Ungeachtet der derzeitigen Umfragewerte erhob Habeck im Interview mit BILD am Sonntag einen klaren Anspruch auf das Kanzleramt. „Das Kanzleramt muss man wirklich wollen, und zwar mit Haut und Haaren“, so der 55-Jährige.

Habeck will ins Kanzleramt

„Man muss sich vorher sehr gut geprüft haben.“ Er habe das getan und sei zu dem Schluss gekommen: „Das will ich, und damit will ich auch Kanzler werden!“

► Habeck räumte ein, in der Ampel Vertrauen eingebüßt zu haben. „Ich habe das natürlich gesehen, dass wir Vertrauen verloren haben. Nicht nur die Politik oder die Regierung, sondern auch meine Person.“ Er glaube aber, dass der Trend sich wenden werde.

In den letzten Umfragen liegen die Grünen bei zwölf bis 14 Prozent – und damit hinter Union, AfD und SPD.