Brisante Veranstaltung in Frankfurt am Main. Am Sonntagnachmittag (15 bis 17 Uhr) soll in der afghanischen Hamza-Moschee eine Trauerfeier für den Taliban-Minister für Flüchtlinge, Khalil Haqqani, stattfinden.

Umgeben von wunderschönen mittelalterlichen Fachwerkhäusern neben dem barocken Palast im Stadtteil Höchst wird einem Hassprediger gehuldigt!

Haqqani wurde Mittwoch bei einem Selbstmordanschlag des IS in der afghanischen Hauptstadt Kabul getötet. Er gehörte zum Haqqani-Netzwerk, einer militanten islamistischen Gruppe, die zu den Taliban gehört und von den UN als Terrororganisation eingestuft ist.

Afghanen wütend über Trauerfeier

In den vergangenen 20 Jahren waren Mitglieder des Haqqani-Netzwerks an Hunderten tödlichen Angriffen auf Zivilisten beteiligt.

▶︎ Eine Sprecherin des hessischen Innenministeriums teilt auf BILD-Anfrage mit: „Der Afghanische Kulturverein Hessen e. V. hat nach dem Tod eines Taliban-Ministers (Khalil Haqqani) zu einer Trauerfeier aufgerufen. Die Polizei war darüber informiert und hat gemeinsam mit BKA und LKA die Lage bewertet. Die Polizei ist lageangemessen vor Ort.“

Afghanen, die vor der Herrschaft der radikalislamischen Taliban nach Deutschland geflohen sind, äußerten sich in sozialen Medien besorgt und wütend über die Trauerfeier für Haqqani.

Der afghanische Politikwissenschaftler Abu Muslim Shirzad (Universität Westminster) schrieb in einem Beitrag auf X: „Merkwürdig, dass Deutschland es Anhängern eines ‚meistgesuchten Terroristen‘ erlaubt, eine Trauerfeier abzuhalten. Es scheint, dass einige westliche Länder praktisch zu sicheren Zufluchtsorten für Extremisten geworden sind. Diese Zeremonie zuzulassen bedeutet, bereit zu sein, den Preis dafür zu zahlen.“

Beerdigung in Afghanistan mit bewaffneten Wachen

Die Beerdigung von Haqqani fand bereits am Donnerstag in der östlichen afghanischen Provinz Paktia statt. Das Kabinettsmitglied war das prominenteste Opfer eines Angriffs im Land seit der Machtübernahme der Taliban vor drei Jahren. Während der Beerdigung wurde der Sarg, der mit der Taliban-Flagge bedeckt war, von bewaffneten Männern bewacht.

Haqqani war der Onkel von Sirajuddin Haqqani, dem amtierenden Innenminister und Anführer einer mächtigen Fraktion innerhalb der Taliban. Die Vereinigten Staaten haben ein Kopfgeld von mehreren Millionen US-Dollar auf beide ausgesetzt.

IS-Provinz Khorasan (ISPK), der IS-Ableger, der 2015 in Afghanistan gegründet wurde und weltweit als gefährliche Terrorgruppe bekannt ist, bekannte sich zu dem Attentat.