Selbst Schuld. Das war bei vielen die Reaktion auf die Nachricht, dass 28 Kriminelle – darunter Vergewaltiger von Kindern – in ihre afghanische Heimat abgeschoben wurden.
Jetzt kommt raus: Die Taliban haben sie alle in einen Horror-Knast gesteckt – auch, wenn sie in Deutschland schon Teile ihrer Strafen abgebrummt haben.
Sofort fragt das Gewissen: Sind „wir“ etwa mitverantwortlich? Sind wir „schlechte Menschen“, wenn wir kein Mitleid für Verächter unserer Werte empfinden?
Meine Antwort lautet: nein! Das Mitleid gebührt den Opfern der Verbrecher.
Es gebührt all jenen, die vergeblich versucht haben, den Flüchtlingen, die zu Tätern wurden, einmal den Weg in die Gesellschaft zu ebnen. Und es gebührt den Afghanen, die sich hier mit viel Fleiß eine neue Existenz aufgebaut haben – und deren Ruf mitleidet.
Die Regierenden haben geschworen, Schaden von allen Menschen in Deutschland abzuwenden.
Ihnen weiteres Leid durch Gewalttäter zu ersparen, ist nicht herzlos, sondern ihre Pflicht.