Russland packt zusammen: Satellitenbilder zeigen, dass offenbar militärisches Gerät am letzten russischen Stützpunkt in Syrien abgezogen wird.

Das Weltraumunternehmen Maxar hat Aufnahmen veröffentlicht, die mindestens zwei Antonow AN-124 Frachtflugzeuge mit geöffneten Bugspitzen auf dem Luftwaffenstützpunkt Hmeimim in der Küstenprovinz Latakia zeigen sollen.

Die Frachtflugzeuge laden schweres Rüstungsgut. Zu sehen waren zudem Hubschrauber, die demontiert und für den Abtransport vorbereitet wurden.

Der britische Sender „Channel 4“ berichtet von einem Konvoi mit mehr als 150 russischen Militärfahrzeugen. Sie bewegten sich in Richtung ihres Hauptstützpunkts in der Küstenstadt Latakia. Offenbar gibt es eine Vereinbarung, dass die Russen Syrien geordnet verlassen dürfen.

Große russische Militärkonvois wurden auf der Schnellstraße zwischen Damaskus und Homs in der Nähe des Dorfes Schinschar in Richtung Norden gesichtet. Unter den Militärfahrzeugen, die russische Flaggen trugen, waren Panzer und gepanzerte Truppentransporter. Das militärische Gerät war zuvor in südlichen Regionen wie Daraa und Damaskus stationiert.

Die russischen Marineschiffe sind nach US-Angaben bereits vollständig aus dem Hafen von Tartus ausgelaufen. Das hatte zuvor ein US-amerikanischer Behördenvertreter mitgeteilt, der anonym bleiben wollte. Wo diese nun stationiert werden, sei noch unklar, aber Russland könnte einen neuen Stützpunkt im Mittelmeer entlang der afrikanischen Küste suchen.

Wie viele Schiffe Russland in Syrien stationiert hatte, sagte der US-Beamte nicht. Auf die Frage nach Tartus bestätigte Pentagon-Sprecherin Sabrina Singh bereits am Mittwoch, dass die USA festgestellt habe, dass einige russische Marineschiffe und Streitkräfte Syrien verlassen würden.

„Einer ihrer wichtigsten politischen Verbündeten wurde gerade entmachtet“, sagte Singh. „Wir sehen, dass Russland seine Ressourcen schützt.“

Russland hatte die Herrschaft des von Aufständischen vertriebenen Machthabers Baschar al-Assad gestützt. Er erhielt in Russland Asyl, nachdem er am Sonntag gestürzt wurde.