Liebe kennt keine Grenzen! Das gilt offenbar auch unter Raubkatzen, wie die beiden schwer verliebten Tiger Boris und Svetlaya beweisen!
Das Paar ist Teil eines Forschungsprojektes, um in Russland wieder Sibirische Tiger, auch Amur-Tiger genannt, anzusiedeln. Als verwaiste Babys kamen sie in Obhut, wurden gemeinsam aufgezogen. Mit 18 Monaten ging es für sie zurück in die Weiten der Wälder.
Die Tiere wurden im Hochgebirge Sichote-Alin im Osten des Landes an verschiedenen Stellen ausgesetzt. Doch die neue Freiheit gefiel Boris so ganz allein nicht …
Eine tierische Liebesgeschichte
Zu seinem Glück fehlte ihm Svetlaya, die er von klein auf kannte. Das Männchen (ausgewachsen bis zu 325 kg schwer) machte sich auf die Suche nach ihr. Dafür legte er eine bemerkenswerte Strecke zurück.
Forscher beobachteten anhand seines GPS-Halsbandes, dass Boris nahezu in gerade Linie an den Ort lief, an dem sich seine Auserwählte ihr neues Zuhause gesucht hatte – 200 Kilometer entfernt!
Auf Wildkameras war zu sehen, dass die beiden fortan gemeinsam unterwegs waren. Sechs Monate nach der Wiedervereinigung folgte die nächste große Überraschung: Die Tigerin brachte Babys zur Welt.
Boris und Svetlaya machen Tierschützer froh
Ihre Liebesgeschichte ist nicht nur ungewöhnlich, sondern auch ein großer Erfolg. Der Wurf zeigt, dass das jahrelange Aufzuchtprogramm der Tierschützer funktioniert.
Dr. Luke Hunter, Geschäftsführer des WCS Big Cats Program: „Diese Studie stellt eine spannende neue Entwicklung dar, die den Naturschützern mehr Möglichkeiten bietet, Tiger in die Teile Asiens zurückzubringen, in denen sie verloren gegangen sind.“
In dem Programm werden die geretteten Baby-Raubkatzen, zu denen auch Boris und Svetlaya gehörten, in speziellen Gehegen aufgezogen. Der Kontakt zu Menschen wird dabei auf ein Minimum reduziert. Die Jungen lernen, eigenständig zu jagen. So können sie sich später in der Wildnis selbst versorgen.