Diese Nachrichten treffen die Ukraine und Präsident Wolodymyr Selenskyj (46) hart: Gleich zwei Frontstädte in der Region Donezk sind akut von den russischen Invasoren bedroht – und könnten schon bald in die Hände von Putins Truppen fallen.
► Brennpunkt 1: Vororte südlich der Kleinstadt Kurachowe. Dort droht ukrainischen Soldaten nach Angaben ukrainischer Militärbeobachter die Einkesselung. Wie stark die Truppen der Verteidiger dort zuletzt waren, blieb unklar.
Brisant: Die ukrainischen Einheiten hatten dort lange wichtige Stellungen auf beiden Seiten des Flusses Suchi Jaly gehalten – doch weil die Russen seit Wochen vorrücken, ist ein möglicher Weg für einen Rückzug aus dem Ort Uspeniwka jetzt abgeschnitten.
Auf dem ukrainischen Militärblog „DeepState“ tobten Experten wegen der prekären Lage: „Es ist schwer zu verstehen, welchen Sinn es hat, den ‚Sack von Uspeniwka’ zu halten, wenn der Feind weiterhin schrittweise Kurachowe einnimmt.“
Der Generalstab in Kiew hielt sich mit konkreten Meldungen zum Kampfgeschehen zurück, berichtete jedoch von heftigen Kämpfen um Kurachowe.
► Brennpunkt 2: Noch dramatischer ist die Lage knapp 45 Kilometer nördlich, in Pokrowsk. Denn dort stehen russische Truppen kurz davor, einen der wichtigsten Knotenpunkte für das ukrainische Militär einzunehmen.
Nach Angaben des pro-russischen Bloggers Juri Podoljaka sind russische Streitkräfte bis auf 1,5 Kilometer an Pokrowsk vorgerückt. Podoljaka schreibt weiter, russische Sabotage- und Aufklärungstrupps befänden sich bereits in der Stadt.
Auch von ukrainischer Seite gab es Signale, dass es für die eigenen Soldaten um Pokrowsk eng werden könnte: Erst kürzlich erklärte das Militär, russische Truppen hätten mehrere ukrainische Stellungen in der Nähe der Stadt zerstört oder eingenommen.
Für die Russen ist Pokrowsk das „Tor nach Donezk“
Pokrowsk, das vor dem Krieg 60.000 Einwohner hatte, bildet einen Verkehrsknotenpunkt und ist für das ukrainische Militär ein wichtiges Logistikzentrum. Der Fall der Stadt wäre für Kiew einer der schwersten Rückschläge auf dem Schlachtfeld seit Monaten.
Den russischen Truppen würde die Einnahme ermöglichen, die ukrainischen Versorgungslinien entlang der östlichen Front erheblich zu unterbrechen und ihre Offensive weiter voranzutreiben. In russischen Medien wird Pokrowsk oft als „Tor nach Donezk“ bezeichnet – und offenbar steht dort bald der Durchbruch von Putins Invasionsarmee bevor.