Große Unruhe bei CDU/CSU: An der Basis wächst der Frust über Kanzlerkandidat Friedrich Merz – und die Sorge vor noch mehr Stimmen für die AfD!

Grund: Immer wieder überrascht Merz mit Aussagen, er könne sich eine Koalition mit den Grünen nach der Wahl (23. Februar) vorstellen. So schloss er in der ARD nicht aus, dass Robert Habeck in einer Regierung Merz Wirtschaftsminister bleiben könne.

Dabei ist Habeck in der Union äußerst unbeliebt. Die CSU lehnt eine Koalition mit ihm sogar ab. Warum flirtet Merz immer wieder mit den Grünen?

Aus taktischen Gründen! Sollte Merz die Bundestagswahl gewinnen, braucht er wohl einen Koalitionspartner: aktuell SPD oder Grüne. Merz will sich beide Optionen offenhalten, um SPD und Grüne gegeneinander ausspielen zu können – und im Koalitionsvertrag möglichst viele eigene Positionen umsetzen zu können.

Doch geht diese Taktik auf? Unklar! Meinungsforscher-Legende Manfred Güllner (82, Forsa) hält Merz‘ „Zickzack-Kurs“ für unklug und riskant. „Die Leute wollen Klarheit, die er so nicht liefert“, so Güllner zu BILD: „Man kann das in seinen persönlichen Werten ablesen: die gehen runter.“

Aktuell steht Merz im INSA-Politikerranking auf Platz 5 (Vorwoche: Platz 4). CDU/CSU stagnieren in Umfragen bei 32 Prozent.

Zu wenig, findet die CSU! Parteivorstand Thomas Silberhorn (56) formuliert ein klares Wahlziel: Die Union habe „ein Potenzial von bundesweit 38 bis 40 Prozent.“ Da gehe noch „deutlich mehr“. Statt mit Grünen oder SPD zu regieren, müsse das Ziel eine „bürgerliche Regierung“ sein, so Silberhorn zu BILD. Sprich: ein Bündnis mit der FDP (aktuell 4 %).

CDU-General warnt vor AfD-Kanzler

Gegen Merz‘ Grünen-Flirts setzen Unions-Politiker nun ein Zeichen. Am späten Donnerstag kamen rund 30 Abgeordnete von CDU, CSU und FDP zum Geheimtreffen zusammen. Kernthema: ein schwarz-gelber Kurswechsel nach der Wahl (u.a. mehr Wirtschaftswachstum, mehr neue Wohnungen).

Auch CDU-General Carsten Linnemann (47) will ohne Grüne regieren. Er fürchtet andernfalls einen AfD-Sieg bei der übernächsten Bundestagswahl. Linnemann: „Ohne den dringend notwendigen Politikwechsel drohen uns 2029 Wahlergebnisse, die extreme Kräfte an die Macht bringen könnten.“