Der Diktator in Badehose! Syrische Rebellen haben nach der Eroberung des Governeurspalasts in Aleppo offenbar mehrere private Fotos von Diktator Bashar al-Assad gefunden.

Auf einem zu sehen: Assad in jüngeren Jahren, bekleidet mit Badehose, offenbar bei einem Bootsausflug. Neben ihm sitzen zwei junge Frauen und ein weiterer Mann in Badehose – möglicherweise Assads Schwager Asef Shawkat, der bis zu seinem Tod 2012 Verteidigungsminister des Regimes war.

Das Foto verbreitet sich auf Social Media. Auch, wenn vieles darauf hindeutet, dass es echt ist – endgültig bewiesen ist es nicht. Klar ist: Seine Verbreitung soll den Diktator, der sich sonst als mächtiger Mann in Szene setzt, demütigen. Millionen Menschen sehen den Diktator in Badehose, der sonst aussieht wie ein Kämpfer, der alles unter Kontrolle hat.

Gefunden wurden es laut Angaben von Anti-Assad-Aktivisten im Gouverneurspalast des Diktators in Aleppo. Die zweitgrößte Stadt des Landes wurde vor einer Woche von Rebellen in einer Überraschungsoffensive erobert.

Wer ist der Diktator in Badehose?

Der ausgebildete Augenarzt war eigentlich nicht als Nachfolger seines Vaters Hafez al-Assad vorgesehen.

Dessen Regime stützte sich vorrangig auf Familienclans aus der religiösen Minderheit der Alawiten, die vor allem in den Küstengebieten im Westen des Landes leben und unterdrückte jede Opposition mit brutalen Mitteln.

So ließ das Regime allein 1982 in der Stadt Hama 30.000 Demonstranten ermorden, Tausende wurden in Folterkerker verschleppt.

Weil sein älterer Bruder und eigentlicher Thronfolger 1994 bei einem Verkehrsunfall starb, wurde Bashar al-Assad nach dem Tod seines Vaters 2000 zum Präsidenten des Landes ernannt.

Als im Frühjahr 2011 die ersten Proteste gegen das Geheimdienstregime begannen, schlug das Assad-Regime erbarmungslos zu, ließ auf Demonstranten schießen, verschleppte Zehntausende in die Folterkerker, darunter auch Kinder wie Hamza Al-Khateeb (13). Der Junge wurde vom berüchtigten Geheimdienst verschleppt, einige Tage später erhielten seine Eltern die verstümmelte Leiche ihres Sohnes zurück: Viele Knochen des Kindes waren gebrochen, am Körper fanden sich Brandstellen, der Penis war abgeschnitten.

Die Proteste nahmen anschließend zu, einige Gruppen begannen sich zu bewaffnen, worauf das Assad-Regime mit dem Einsatz von Fassbomben und Giftgas reagierte: Allein bei dem Angriff auf Ghouta am 21. August 2013 ermordete das Assad-Regime mehr als 1300 Menschen mit dem Nervenkampfstoff Sarin, darunter viele Kinder.

Doch während der Westen die Opposition kaum unterstützte, eilten Putin und das iranische Mullah-Regime Assad zu Hilfe.

Die russische Luftwaffe zerstörte gezielt Krankenhäuser und weitere zivile Infrastruktur in den Oppositionsgebieten. Das Mullah-Regime kommandierte Tausende schiitische Islamisten, die aufseiten des Assad-Regimes kämpften.