Mehr Knete für die Knackis! Häftlinge in Nordrhein-Westfalen bekommen bald mehr Geld für ihre Arbeit hinter Gittern – und auch mehr freie Tage.

Zehn Euro mehr Stundenlohn im Knast

Nach dem neuen Gesetz erhalten Gefangene in Deutschlands größtem Bundesland ab dem 1. Juli 2025 einen Tagessatz von 25,12 Euro – und damit rund zehn Euro mehr als bisher. Bei 20 Arbeitstagen im Monat kommt ein Häftling also auf einen durchschnittlichen Monatslohn von rund 502 Euro, statt wie bisher auf rund 301 Euro.

Ein Lohn-Plus von mehr als 65 Prozent!

▶︎ Allerdings: Bisher war in NRW-Gefängnissen zu wenig bezahlt worden. Ein Häftling aus der JVA in Werl hatte dagegen geklagt – und am Ende vor dem Bundesverfassungsgericht Recht bekommen. Die Richter ordneten eine „Neuordnung der Bezüge für Arbeit im Strafvollzug“ an. Mit geringen Löhnen wie bisher würde sie sonst nicht zur Resozialisierung beitragen.

Auch sonst soll sich die Arbeit im Knast mehr lohnen. So gibt es statt acht freien Tagen wie bisher jetzt maximal 12 freie Tage pro Jahr. Häftlinge können auch zumindest einen Teil ihrer Kosten für das Strafverfahren abarbeiten. Außerdem bekommen sie eine Entschädigung, wenn sie in ihrer Arbeitszeit an „bestimmten Behandlungsmaßnahmen“ teilnehmen, z. B. eine Therapie machen.

Durch das neue Gesetz sei „sichergestellt, dass die geleistete Arbeit angemessene Anerkennung findet“, sagte NRW-Justizminister Benjamin Limbach (Grüne). „Dies trägt zur Resozialisierung bei, das heißt einem Leben in sozialer Verantwortung und ohne Straftaten. Das kommt uns allen zugute.“

In NRW sitzen laut Justizministerium rund 14.000 Menschen im Gefängnis. Rund 60 Prozent davon arbeiten während der Haftzeit, entweder in Anstaltseinrichtungen (Küche, Schlosser-Werkstatt, Bücherei) oder in Werkstätten, deren Waren dann verkauft werden. Dazu gehören dann z. B., Vogelhäuschen, Büromöbel oder Weihnachtsdeko. Das Land NRW betreibt sogar einen Internetshop (knastladen.de), in dem die Produkte verkauft werden.