Und wieder sind Datenkabel defekt …

Montagabend und in der Nacht zum Dienstag zerstörten Unbekannte zwei Internetkabel, die Finnland mit Schweden verbinden. Beide Fälle fanden auf der finnischen Seite an Land statt.

Niklas Ekström, Pressesprecher des zuständigen Unternehmens Global Connect: „Wir haben das erste zerstörte Kabel in Esbo bei Helsinki entdeckt, das zweite außerhalb des finnischen Orts Vichtis. Rund 6000 Haushalte und rund 100 Unternehmen in Finnland sind betroffen und haben kein Internet.“ In Schweden kam es dagegen bis Dienstagvormittag zu keinen Störungen.

► Die finnische Polizei geht von einer Straftat bzw. von Sabotage aus und hat Untersuchungen eingeleitet. Alle wichtigen Behörden und die Regierungen der beiden Länder sind informiert. Laut Global Connect waren die Reparaturarbeiten an einem der Kabel Dienstagmorgen fast abgeschlossen, beim Zweiten wird es einige Stunden länger dauern, da man Spezialwerkzeug benötigt.

Finnlands Kommunikationsministerin Lulu Ranne teilte auf X mit: „Wir nehmen die Situation sehr ernst.“

► Bei einem der beiden Kabelbrüche – im finnischen Vichtis – war es wahrscheinlich ein Bagger und deshalb ein Versehen. Das sagt Jaakko Wallenius, Sicherheitschef bei Elisa, dem finnischen Telekommunikationsunternehmen. „Der Schaden entsteht meist, wenn ein Bagger in den Boden gräbt und versehentlich auf das Kabel trifft“, sagt Kommunikationsmanager Niklas Ekström vom schwedischen Kabelunternehmen Global Connect.

Bisher noch keine strafrechtlichen Ermittlungen eingeleitet wurden.

Kabelbrüche im November

Erst am 18. November hatte man in der Nähe der schwedischen Insel Öland Schäden an zwei Unterwasserkabel in der Ostsee entdeckt, nachdem das chinesische Frachtschiff Yio Peng 3 durch das Gebiet gefahren war. Die schwedischen Behörden gehen davon aus, dass es sich bei diesen Kabelbrüchen um Sabotageakte handelte, die mithilfe des Frachters durchgeführt worden war. Ersten Erkenntnissen zufolge hat die Yi Peng 3 ihren Anker eine lange Strecke hinter sich hergeschleppt.

Eines der Kabel verbindet Schweden mit Litauen, das andere gehört dem staatlichen finnischen Unternehmen Cinia und verbindet Finnland mit Deutschland. Beide Kabel konnten umgehend repariert werden.

Der chinesische Frachter liegt seit dem 27. November zwischen Dänemark und Schweden vor Anker. Zwei dänische Marineschiffe und ein Schiff der deutschen Küstenwache sind ständig in der Nähe der Yio Peng3. Hinter den Kulissen gab es harte diplomatische Verhandlungen zwischen den betroffenen Ländern und China. Am 29. November teilte das chinesische Außenministerium schließlich mit, dass es die betroffenen Staaten bei ihren Aufklärungsarbeiten unterstützen wird. Wann der chinesische Frachter seine Fahrt fortsetzen darf, ist noch nicht geklärt.